Martin Seeliger - "Soziologie des Gangstarap"
Worum gehts?
Der andere Band aus der HipHop-Studies Reihe kommt als große Abhandlung über Gangsta-Rap aus der Feder von Martin Seeliger. Hier bekommen wir dank der dezidierten Form tiefschürfende akademische Einordnung, die sich theoretisch auf Leute wie Franz Fanon, Tricia Rose, Gayatri Spievak und Stuart Hall bezieht. Ein richtig klassischer Schinken also, der manchmal scharfsinnig einordnet, manchmal aber auch ein bisschen ins Schwafeln kommt. Wenn man sich eh schon ein bisschen auskennt, kann man vielleicht die Nacherzählung der Geschichte und den theoretischen Rahmen skippen, auch wenn das natürlich verpflichtend in so einen Schmöker hereingehört. Richtig interessant wird es, wenn Seeliger die Beziehung zwischen Kollegah und dem Neoliberalismus oder Deutschrap und dem Feuilleton analysiert.
Wer hats geschrieben? Martin Seeliger ist Soziologe. Er lebt in Bremen und forscht dort auch - mit den Schwerpunkten Arbeitssoziologie, politische Ökonomie und Cultural Studies.
Wer solls lesen?
Vielleicht sollte man ein bisschen Vetrautheit mit akademischem Vorgehen besitzen und zumindest eine tendenziell positive Emotion empfinden, wenn jemand "Foucault" sagt.
Das beste Zitat:
"Das grün-bourgeoiuse Verbrauchermodell – Marcus Wiebusch illustrierte es mal mit den Attributen 'Sting hören, Spiegel lesen, Grün wählen, Greenpeace spenden, sich bewusst ernähren' – bildet die moralische Avantgarde. Auch Pauschalurlaub auf Fuerteventura oder eine Kreuzfahrt an der Adria sind vermutlich noch in Ordnung. Aber Gagnstarapper bringen – entgegen all dieser hehren Fortschritte – die Skrupellosigkeit in den Kapitalismus zurück."
Wertung: 3/5
Text von Yannik Gölz
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