Sinéad O'Connor - "Erinnerungen"
Worum gehts?
Die Autorinnen-Titel-Kombination sagt schon alles: Sinéad O'Connor schreibt ihre Biografie auf, soweit sie sich eben erinnert. Ganze Lebensabschnitte lässt die irische Sängerin unter den Tisch fallen - wer liest, erfährt, warum. Anderes erzählt sie aber auch sehr offenherzig, es geht um Sex, Drugs, Rock'n'Roll und das daranhängende Business. Viele traumatisierende Themen streift dieses Buch nur leicht. Ohne ins Detail zu gehen, zeichnet O'Connor dennoch ein berührendes Porträt einer geschundenen Kinderseele. Dabei wirkt sie zwar gebeutelt, aber dennoch wie eine irre starke Persönlichkeit, sympathisch, reflektiert, integer, jemand, der seine Überzeugung über den Profit stellt. Kurz: Sie kommt wie jemand rüber, der im gnadenlosen Haifischbecken der Musikindustrie absolut deplatziert und über kurz oder lang zum Untergang verdammt ist.
Wer hats geschrieben?
Sinéad O'Connor. Zu ihr fällt den meisten Menschen folgendes ein: Hatte einen Welthit mit "Nothing Compares 2 You". Hat einst vor laufenden Kameras ein Bild des Papstes zerrissen und damit ihre Karriere an die Wand gefahren. Hat nicht alle Latten am Zaun.
Wer solls lesen?
Jede*r, die*der ein bisschen mehr erfahren und dabei eine interessante Frau und obendrein eine irre witzige Erzählerin kennenlernen möchte.
Das beste Zitat:
"Ich drehe mich um. Prince steht im Türrahmen. Der alte Rüschenärmel. Aufgetakelt wie ein Auffahrunfall. Sieht aus, als trüge er sämtliches Make-up, das jemals in das Gesicht von Boy George gepinselt worden ist. Sieht aus wie ich, als ich mit Jerome Kearns zu einem Schulball gegangen bin. 'Du musst Shine-Aid sein', sagt er. 'Und du musst Prance sein', antwortete ich."
Wertung: 5/5
Text von Dani Fromm
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