Platz 5: OG Keemo - "Vögel"
Kleine Beobachtung zur Chartslage: Die absolute Dominanz der Hip Hop-Songs geht zurück, dafür steigt die Qualität wieder. Dass man dafür nicht wieder den biederen Studenten-Rap aus den 90er braucht, zeigt "Vögel" von OG Keemo. Das G steht für Gangsta, aber auch für Gefühle. Eine gewaltige und düstere Traumatherapie in 1.123 Wörtern.
Die Tür zum Aufzug öffnet die Himmelfahrt in die Hölle. Sechs Minuten lang befinden wir uns der Gedankenwelt des Protagonisten Yasha, der noch einmal die Abwärtsspirale seines Lebens zurückgeht und reflektiert. Man ahnt zunehmend, was passiert. Am Ende breitet er seine Flügel aus, weg von dem Hochhaus und dieser Welt.
"Vögel" ist überragendes Storytelling von einem Überlebenden, der trotzdem die Stimme für alle erhebt, die nicht entkamen. Die tolle Produktion, die an Nas erinnert, rundet ein großes Highlight vom Instant-Klassiker "Mann Beisst Hund" ab.
2 Kommentare
Töle hat mich mehr berührt.
Mich hat der hier dieses Jahr schon am meisten beeindruckt. Ist aber natürlich eher nix für die heitere Dauerschleife, der Zähler steht eher bei gefühlten Hymnen wie Between The Rocks, Bad Friday, Orte An Denen Wir Waren, Back To The Radio oder eben MbH-intern Big Boy am höchsten.