Platz 7: Conway The Machine - "God Don't Make Mistakes"
Die Griselda-Crew avancierte in den vergangenen Jahren zur absoluten Speerspitze einer neuen Generation an Rappern, die sich wieder mehr auf die ursprünglichen lyrischen Tugenden des Genres besinnen. Im Gangster-Rap führen sie eine Renaissance des Boom-Bap an. Inmitten der schieren Quantität an Releases, die das Kollektiv zutage fördert, stach bislang jedoch selten ein Release so stark hervor wie "God Don't Make Mistakes", Conway the Machines Debüt unter Shady Records.
Blieben die Griselda-Jungs, Conway inkludiert, bislang der Sprache der Straße treu und zeichneten in ihren Songs weitestgehend überhöhte Bilder des alltäglichen Gangster-Lebens, so gewährt der 40-Jährige hier erstmals einen teils geradezu deprimierenden Blick hinter die Sturmhaube. Wem die übliche Kost am besten schmeckt, darf sich mit "John Woo Flick" oder "Lock Load" die diesbezüglich bislang kompletteste und eindringlichste Arbeit des MCs aus Buffalo auf der Zunge zergehen lassen. Das Herz des Albums und ein wichtiger Faktor, wieso es so viel des sonstigen Outputs Griseldas überstrahlt, findet sich allerdings in Songs wie "Stressed", "Guilty" oder dem Titeltrack. Conway rezipiert darauf sein Trauma so ehrlich und unverblümt, dass man sich stellenweise fühlt, als lausche man gerade einer Therapiestunde.
Die großartigen Instrumentals von Alchemist und Kill & Daringer durchzieht auch außerhalb dieser auditiven Traumabewältigung eine schmerzhafte Elegie, die sich im Laufe des Albums immer mehr im Lyrischen manifestiert, bis Conways Mutter mit den Worten "Lord, please give me my son back" schließt. Keine Stille am Ende eines Albums dieses Jahr hallte lauter nach.
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Conway The Machine - "God Don't Make Mistakes"*
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