Platz 4: Denzel Curry - "Melt My Eyez See Your Future"
"I'm watching massacres turn to running mascara." Wem Bilder dieses Kalibers das Blut in den Adern gefrieren lassen, besorge sich besser gleich eine Heizdecke: Denzel Curry hat eine Menge solcher lyrischer Pfeile im Köcher. "Mein bestes Album", so hatte er es im Vorfeld in Aussicht gestellt, und dieses Versprechen mit "Melt My Eyez See Your Future" vollumfänglich eingelöst. Ein Album wie ein Film? Nö. Ein Album wie eine ganze verdammte Videothek!
Noch immer hat Denzel Curry innere Kämpfe auszufechten. Da er seine Dämonen inzwischen aber wesentlich besser als früher unter Kontrolle zu haben scheint, kann er neben den eigenen auch die Abgründe der Welt ausloten. Die erweisen sich als nicht weniger tiefschwarz: Gewalt gebiert Schmerz, der wieder neue Gewalt gebiert ... eine Abwärtsspirale.
Wer analog dazu deprimierend schwermütigen Sound erwartet, unterschätzt die musikalische Aufgeschlossenheit, die Denzel Curry wieder und wieder an den Tag legt, so auch hier: Harmonisch-soulige Gesänge, die oft ganz ohne Worte auskommen, durchziehen das Album, perlende Melodien, auch mal ein melancholisches Streichermotiv oder ein Ambient-artiger Einstieg. Zu muckelig? Dagegen helfen oldschoolige Scratches, Schussgeräusche oder gleich kompromisslose Breakbeats. Sicher ist da nur eins: Nichts und niemand ist sicher.
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Denzel Curry - "Melt My Eyez See Your Future"*
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