Platz 34: Bad Bunny - "Where She Goes"
Nach seinem letztjährigen Album "Un Verano Sin Ti" war es etwas still geworden um Bad Bunny. Am 15. Mai brach er jedoch das Schweigen, veröffentlichte ohne Vorwarnung "Where She Goes", und wie immer war nichts wie es schien. Der Anfang wiegt noch mit weichen, traurigen Synthies und Benitos flehendem Gesang in Sicherheit. Nach dem ikonischen "Ey!" erwartet man klassischen Reggaeton, jedoch überrascht Bad Bunny seine Hörerschaft mit einem progressiven Beat-Gepolter, über das er seine Lines legt. Mal wehmütiger, mal energischer erzählt der Puerto-Ricaner von einer Affäre, mit deren Nachwirkungen er noch zu kämpfen hat.
Erneut kredenzt er uns einen tanzbaren Sad-Banger, der musikalisch minimalistisch anmutet, aber im Detail vieles zu bieten hat: etliche Rhythmuswechsel, sich überlagernde Synthies, Hi-Hats, Vocal-Snippets oder auch das Nachladen einer Waffe. Vor allem der Schlussteil, bei dem alles zusammenkommt, dient als Paradebeispiel dafür, wie Einzelteile zu einem wunderbaren Ganzen verschmelzen: vier Minuten Latin-Urban-Pop vom Allerfeinsten und zudem auch einer der wenigen großen Hits auf seinem aktuellen Album "Nadie Sabe Lo Que Va A Pasar Mañana". Darauf kehrt Bad Bunny zum lateinamerikanischen Trap-Sound zurück, der ihn 2016 so berühmt gemacht hat. Entsprechend hat er nur Gäste aus ebenjener Region dabei, keine US-amerikanischen Features.
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