Platz 19: McKinley Dixon - "Beloved! Paradise! Jazz!?"
Die neue Welle des Jazz-Rap ist mittlerweile an einem Punkt angekommen, an dem viele der Genre-Vertreter sich in ihrem Soundbild immer weiter annähern. Auch weil sie vorrangig miteinander kollaborieren, Einflüsse außerhalb der eigenen Bubble keimen nur spärlich auf. Angesichts des dargebotenen Qualitätsniveaus eines Earl Sweatshirt, eines Billy Woods oder eines Mike heißt das keinesfalls etwas Schlechtes, aber dennoch tut es gut, wenn ein Rapper wie McKinley Dixon dem Genre eine Adrenalinspritze verpasst.
Sein Album "Beloved! Paradise! Jazz!?" nimmt den letzten Teil des Titels sehr ernst, verleiht ihm aber mittels live eingespielten Instrumentals ein wunderbar lebendiges Gefühl und schreckt ebenso wenig davor zurück, andere etwas zeitgenössischere Sounds zu implementieren. Das geschieht auch nicht nur zum Selbstzweck:
Dixon verbindet auf dieser LP, die in Anekdoten seine Jugend in einem rassistischen Amerika nacherzählt, bravourös sein oft poetisches Storytelling mit musikalischer Bildsprache. Vom Küchentisch seiner Mutter, über die Flucht vor den Bullen bis hin zum triumphalen Treppenlauf am Ende: Die Instrumentals geben einem das Gefühl, dieselbe Wut, dieselbe Angst und vor allem dieselbe Liebe zu verspüren wie Dixon. Das einzige Manko dieser Platte ist, dass sie mit gerade einmal knappen dreißig Minuten viel zu schnell zu Ende geht.
Text von Mirco Leier
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McKinley Dixon - "Beloved! Paradise! Jazz!?"*
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