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Platz 40: Anohni And The Johnsons - "My Back Was A Bridge For You To Cross"

"My Back Was A Bridge For You To Cross" ist wahrscheinlich nicht das Album, das Anohni im Jahr 2023 zu schreiben erhofft hatte. Als politische Bestandsaufnahme einer Transfrau inmitten global tobender Kulturkämpfe ist es aber mit Sicherheit eines der, womöglich auch das dringendste queere Album des Jahres.

Dabei erschließt sich diese Dringlichkeit musikalisch zunächst nur subtil. Die Leftfield-Experimente des Vorgängers sind vorüber, stattdessen wendet sich Anohni mit ihrer Band The Johnsons (deren Namensgeberin, die LGTBQ+-Ikone Marsha P. Johnson, auch auf dem Albumcover zu sehen ist) ihren warmen und leichten Ursprüngen zu: "I had fought bitterly for my belief that I should have the right to exist and express my feelings of being alive. These soul singers dignified that belief. I moved towards the voices that set me free."

Geblieben ist die inhaltliche Schwere: Die Welt brennt, und nichts deutet darauf hin, dass sich daran so bald etwas ändert. Licht sei das Gegenteil von Dunkelheit? "It's just fire in the darkness." Was nach bitterer Resignation klingt, entpuppt sich allerdings als Hoffnungsschimmer: "So, those opposites, they don't exist. It's just an idea that someone told you." Und so ist "My Back…" ein sanftes und tief bewegendes, ein unnachahmlich schön besungenes (!) und schlussendlich ein ermutigendes Album. Am Ende steht dieselbe kämpferische Botschaft, die schon die erste Zeile des Albums trägt: "It must change."

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Anohni And The Johnsons - "My Back Was A Bridge For You To Cross"*

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