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Platz 2: Rosalía - "La Perla"

Wer Rosalía bislang nicht auf dem Schirm hatte, kam 2025 eigentlich nicht mehr an ihr vorbei: Die erste Single nach längerer Pause hieß "Berghain", hatte nichts mit Techno zu tun, sondern war eher operettenhaft ausgestaltet. Mit Yves Tumor und Björk im Schlepptau hörte man verwundert deutschen Chorgesang, aber nicht so, dass bei deutschen Formatradios die "Heavy Rotation"-Leuchte anspringt: "Seine Angst ist meine Angst, seine Wut ist meine Wut, seine Liebe ist meine Liebe, sein Blut ist mein Blut."

Ein bisschen verwunderlich also, warum wir jetzt nicht über diesen Song sprechen, sondern über "La Perla". Beide Tracks, so unterschiedlich sie auch sind, verbindet neben dem gemeinsamen Album nur eines: Rosalías Kompromisslosigkeit und ihre beeindruckende Stimme. Wer nicht glaubt, dass die Spanierin auch im echten Leben abseits eines Aufnahmestudios derart singen kann, darf gerne ihren Auftritt mit "La Perla" bei Jimmy Fallon begutachten und sich anschließend Tickets für ihre Konzerte in Berlin, Köln oder Zürich besorgen (falls noch vorrätig).

"La Perla" verschmilzt einen Walzer im mexikanischen Stil mit dem London Symphony Orchestra, während die 33-Jährige deutliche Worte an ihren Ex richtet, ohne Namen zu nennen. In einem Interview kommentierte sie lediglich: "Es gibt immer einen Bösewicht. Der Glaube an die Männlichkeit ist verloren gegangen." Definitiv ein Disstrack der anderen Art.

von Michael Schuh

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