Platz 24: Alyzah - "Juice"
Hand aufs Herz: Ich ging nicht davon aus, dass auch nur irgendeiner meiner Picks in dieser Liste landet. Schließlich ist mein Geschmack dann doch zu deutschrapnischig. Umso größer war der Hüpfer von Herz, Hirn und sonstigen Innereien, dass ALYZAHs EP "Juice" hier eine Würdigung erfährt. Und warum auch nicht?
Damit keine falschen Erwartungen aufkommen: Diese acht Songs strotzen vor Geflexe und Representen, explizites Material inklusive, aber das kommt nie größenwahnsinnig rüber, nie unsympathisch, sondern höchstens ansteckend. ALYZAH nimmt mich mit, sodass ich mich für ein paar Minuten für die baddeste Chaya von Mitteleuropa halte. Dazu thematisiert sie ihre Bisexualität so wahnsinnig iconic, dass sie in zehn Jahren als Role Model von dann aufstrebenden Rapperinnen genannt werden wird. Mark my words.
Auch ihre Vortragsweise tnspiriert. Die Frau formuliert pointiert und sie rollerbladet über die Beats, als hätte sie noch nie etwas anderes gemacht. Eine gewisse 90er/2000er-Schule ist definitiv rauszuhören. Dafür sprechen vor allem "Hot Pussy", aber auch die Referenzen in "Bounce", und wenn für den Titelsong dieses Musikvideo von Busta Rhymes nicht wenigstens kurz in ALYZAHs Kopf aufgeblitzt ist, dann fress' ich 'nen Schneebesen. Trotzdem fühlt sich das nie hängengeblieben an.
Unbedingt anhören und dranbleiben. Die Frau sehen wir wieder.
von Matthias Krentz
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