Seite 40 von 68

2010er: Inglebirds - "Wadadadang"

Der Name Inglebirds lässt verschiedene Bilder und Begriffe vor dem inneren Auge auftauchen: Brillen, G-Funk, das Saarland, komplett überzeichnete Gangster-Rap-Texte auf Deutsch, Flowvariationen und einen Bundesvision-Songcontest-Auftritt, der einem solch unangenehme Gefühle bereitet, dass man erst einmal merkt, wo überall im Körper es möglich ist, Unwohlsein zu verspüren. (Überall.)

Doch … was ist das? Das alles walzen viel markantere Erinnerungen weg. Der junge KRS-One als Sample, "Wadadadang", und, viel wichtiger, ein Beat, der als erste Single des bis dato (und wohl für immer) einzigen Inglebirds-Albums einen Vorboten ins Rennen geschickt hat, der bis heute nachwirkt.

Erst kommt eine träge, leicht leierende Melodie. Dann Kicks, die bedrohlich wie weit entfernte Kanoneneinschläge, vorbereiten sollen, auf das, das gleich passiert. Die Clap verpasst einem noch eine Schelle straight aus der St. Ingberter Hood, bevor ratternd hektische Hats im Zusammenspiel mit einer Bassline, die dir sagt, dass du die Chance zu gehen nicht genutzt hast, den Teppich final ausrollen, für die nun folgenden Rapparts.

Ganz ehrlich: Das gesamte Album ist unterhaltsam. Auf den meisten Songs laden die Rapparts von Wolfgang H zwar dazu ein, sich auf die wunderschönen Instrumentals zu konzentrieren, die er unter seinem Producer-AKA Dub Gang produziert hat. Bei "Wadadadang" hingegen stimmt alles. Dieser Beat allein machte 2014 schon zu einem guten Hip Hop-Jahr.

Seite 40 von 68

Weiterlesen

Noch keine Kommentare