Miliz
Warum ich politisch bin
"Schon in meiner Kindheit war Politik ein großes Thema – meine Eltern waren Hippies, und gesellschaftliche Fragen wurden bei uns immer offen diskutiert. 2003 begann ich, inspiriert von meinem Bruder RidOne aka Krisengebeat, Musik zu machen. Mein erster Text war eine klare Ansage gegen Bush und den Krieg im Irak und in Afghanistan. Seitdem ziehen sich politische Themen durch meine Musik.
Songs wie 'Rebellion', 'Echo' oder 'Schwarzer Himmel' stehen für eine klare Haltung: Wir lassen uns nicht unterkriegen – nicht von Diktatoren, nicht von Rechtsradikalen, nicht von konservativen Kräften, die die Zukunft blockieren.
Der Rechtsruck – eine echte Gefahr
Der Brexit war für mich der Startschuss für den europaweiten Rechtsruck. Ich lebte damals in England und war schockiert, wie massiv die Brexit-Befürworter Stimmung machten – und wie schwach die Gegenkampagne war. Seitdem haben sich autoritäre und rechtsradikale Kräfte weiter ausgebreitet: Orbán in Ungarn, PiS in Polen, Meloni in Italien, Trump in den USA und die AfD in Deutschland.
Die Brandmauer bröckelt. CDU und FDP stimmen in Parlamenten mit der AfD. Rechtsradikale Netzwerke gewinnen an Einfluss, verstärkt durch russische Desinformation. Statt sich den echten Herausforderungen zu stellen, wird mit Schein-Debatten über Migration oder Kernenergie abgelenkt. Doch die wahren Krisen sind: Der Rechtsruck und die Bedrohung der Demokratie, der wachsende Einfluss von Superreichen auf die Politik, die Klimakrise, steigende Mieten und soziale Ungleichheit.
Und die AfD? Sie redet offen über 'Remigration'. Als jemand, dessen Frau einen Migrationshintergrund hat und dessen Sohn damit auch betroffen wäre, frage ich mich: Was bedeutet das für uns alle?
Für ein geeintes und starkes Europa
Deutschland kann nur stark sein, wenn Europa stark ist. Doch anstatt sich für eine geeinte Zukunft einzusetzen, wollen rechte und konservative Parteien zurück zu nationalen Alleingängen. Die AfD will Deutschland aus der EU führen, die CDU flirtet mit rechten Positionen, und selbst Teile der FDP setzen auf Wirtschaftsprotektionismus statt auf europäische Zusammenarbeit.
Doch die Zukunft liegt nicht in nationaler Abschottung, sondern in einem geeinten Europa – einem Europa der Innovation, der Zusammenarbeit und der kulturellen Vielfalt. Ein Europa, das Klimaschutz nicht als Last, sondern als Chance begreift. Ein Europa, das soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Stabilität miteinander verbindet.
Ich will ein Europa, das nach vorne blickt, das sich gegen rechte Netzwerke verteidigt und das Brücken baut, statt Mauern zu errichten. Deshalb ist es so wichtig, dass wir bei dieser Wahl nicht nur für Deutschland, sondern für die Zukunft eines gemeinsamen, starken Europas stimmen.
Wer hat eine Zukunftsvision?
Viele Parteien reden von Sicherheit und Tradition, aber in Wirklichkeit blockieren sie Fortschritt oder übernehmen rechte Narrative. CDU und FDP haben jahrelang die Energiewende verschleppt und setzen lieber auf alte Wirtschaftsmodelle als auf Innovation und kooperieren jetzt auch noch mit der AfD. Die SPD regiert, bleibt aber oft unentschlossen. Die Linke hat gute Ideen, ist aber oft zerstritten.
Die Grünen hingegen stellen sich den Herausforderungen der Zukunft: Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und eine nachhaltige Wirtschaft. Natürlich machen auch sie Fehler, aber sie haben eine klare Richtung. Robert Habeck überzeugt mich dabei am meisten – er ist sympathisch, nahbar, erklärt seine Politik verständlich, stellt sich der Kritik und setzt sich für eine Politik ein, die nicht rückwärtsgewandt ist, sondern nach vorne schaut.
Warum eine demokratische Partei wählen?
Die wichtigste Botschaft: Wählt demokratisch! Ob Grüne, SPD oder Linke – es gibt verschiedene Optionen. Wichtig ist, dass keine Partei gewählt wird, die mit der AfD gemeinsame Sache macht.
Statt über die Vergangenheit zu reden oder Ängste zu schüren, brauchen wir Politikerinnen und Politiker, die echte Lösungen anbieten: Klimaschutz statt Stillstand, bezahlbarer Wohnraum statt steigender Mieten, soziale Gerechtigkeit statt wirtschaftlicher Ungleichheit, eine klare Haltung gegen Rechtsradikale und ein starkes, geeintes Europa statt nationaler Abschottung.
Wenn ihr euch unsicher seid, welche Partei eure Werte am besten vertritt, nutzt den Wahl-O-Mat. Er zeigt euch, welche Parteien euren Positionen am nächsten stehen und hilft, eine informierte Wahlentscheidung zu treffen.
Demokratie verteidigen – aktiv werden
Wichtig ist nicht nur, dass ihr wählen geht – sondern auch, dass ihr eure Stimme sinnvoll nutzt. Parteien unter 5 Prozent landen nicht im Bundestag. Wählt demokratische Parteien, die real etwas bewegen können. Redet mit Freunden, Familie und Kollegen über die Wahl – Aufklärung ist der beste Schutz vor Desinformation. Bleibt politisch aktiv: Ob durch Diskussionen, Engagement oder Protest – jede Form von Beteiligung zählt.
Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Zukunft von Rückschritt und Spaltung geprägt wird. Unsere Kinder verdienen eine Welt, in der Zusammenhalt, Fortschritt und Toleranz an erster Stelle stehen. Macht mit, bleibt laut, geht wählen!"
Text von Miliz
Rapper, "Thronerbe", Instagram-Profil
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