Platz 4: Genesis - "We Can't Dance" (1991)
Auch so ein Treppenwitz der Musikgeschichte. Genesis gelten völlig zu Recht als Großmeister des Prog-Rock. Aber erst als Phil Collins hinter seinen Drums hervor ans Mikro tritt, zahlen sich die Mühen der vergangenen Jahre aus. Kommerziell gesehen, avancieren Genesis zu Multimillionen-Sellern. "We Can't Dance" war die finale Krönung dessen.
Das Album ist beileibe kein schlechtes und warf mit dem "I Can't Dance" (das die damalige Boyband-Welle karikiert), "No Son Of Mine", "Jesus He Knows Me" (zieht Fernsehprediger durch den Kakao), "Hold on My Heart", "Never A Time" und "Tell Me Why" insgesamt sechs Single-Hits ab. Mit den alten Genesis um Peter Gabriel hat das aber nur noch entfernt zu tun.
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1 Kommentar mit einer Antwort
Bin bzgl. der Qualität des Albums ehrlich gesagt anderer Meinung. Gelang es Genesis zu Beginn der Collins-Ära noch, ihren früheren Prog-Rock-Sound für ein Massenpublikum zugänglich zu machen, war die Entwicklung in den 80ern zu immer poppigeren Songs schon eine herbe Enttäuschung. „We Can‘t Dance“ kommt mit seinen auf MTV-Airplay getrimmten Singles in dieser Hinsicht dem vollständigen Sellout gleich. Vor allem hierzulande hat diese Strategie offensichtlich hervorragend funktioniert.
Ich fand ja im Gegenteil immer, dass Genesis als Popband mit progigen Albumtracks immer viel besser funktioniert haben (kann aber auch abgesehen von Rush mit Prog insgesamt nicht viel anfangen, find die meisten Proggruppen flexen bloß und vergessen dabei Songs zu schreiben).
Die Collins-Genesis waren mMn tighter, der Gesang war viel besser und selbst die Progmomente waren interessanter geschrieben als die Gabriel-Genesis, obwohl letztere den Vorteil hatten, dass Phil Collins (imo der beste Drummer der Welt wenn man Technik, Musikalität und Innovation als Ganzes betrachtet) präsenter am Schlagzeug war.