Platz 3: Herbert Grönemeyer - "4630 Bochum" (1984)
Für Menschen, die nach 1990 geboren sind, ist es kaum mehr vorstellbar, aber es gab eine Zeit, als man Herbert Grönemeyer nicht nur nicht abgefeiert, sondern sogar belächelt hat. Als die erste "Bochum"-Single "Männer" erscheint, winken die Radiosender ab: Versteht kein Mensch, was der singt. "Das Boot" sei doch gut gelaufen, er solle sich lieber auf Film konzentrieren, seine Texte brauche niemand. Nach vier erfolglosen Alben wies ihm die Plattenfirma Intercord zuvor die Tür.
So süß kann Rache schmecken: Das Album ist ein Instant-Classic, 10.000 Alben gehen pro Tag über den Ladentisch. 3,5 Millionen Käufer, Fünffach-Platin, ein Typ mit komischer Frisur aus Bochum ist erfolgreicher als "Thriller". Vorauszusehen war das freilich nicht: Mit "Männer" und "Alkohol" zeichnet er Männlichkeitsbilder, die alles andere als verherrlichend daherkommen. Die Powerballade "Flugzeuge im Bauch" bedient sich einer gewagten Metaphorik. Der 28-Jährige genießt den Rausch, umarmt seine neuen Anhänger, bleibt aber bodenständig und spielt etwa ein Konzert in der legendären Bochumer Zeche.
Herbert Grönemeyer - "4630 Bochum"*
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