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Tanya Stephens

Von Lady Saw fehlt zu Tanya Stephens nur ein winziger Schritt, haben sich beide Damen in der Vergangenheit doch wiederholt und wenig zimperlich gegenseitig öffentlich beharkt. Dabei wollen sie eigentlich beide das gleiche: das Reggae- und Dancehall-Parkett nicht kampflos den Männern überlassen.

Der Werdegang der Damen zeigt ebenfalls Parallelen: Beide stammen aus St. Mary, beide stellen fest, dass der Weg, will man es im jamaikanischen Musikgeschäft zu etwas bringen, nach Kingston führt - und wie Lady Saw brauchte Tanya Stephens mehrere Anläufe, bis ihr Streben von Erfolg gekrönt war.

Erste Aufmerksamkeit bescherte ihr ihr Song "Is This For Real" über dem Far East-Riddim, der auf einer sinnig "Further East" betitelten Compilation erschien. Danach stieg Tanya Stephens zu einer der erfolgreichsten Dancehall-Künstlerinnen überhaupt auf.

Ein zwischenzeitlicher Umzug nach Schweden bekam weder ihr noch ihrem künstlerischen Schaffen besonders gut. Ihr dort entstandenes, gruselig poppiges Album "Sintoxicated" stieß weder bei Kritikern noch bei Fans noch bei Kollegen auf besonders viel Gegenliebe. Back to the roots, also: "Ich hab' Dancehall so vermisst, dass ich mich nach meiner Rückkehr jeden Tag im Studio herumgedrückt und jeden gefragt habe: 'Hast du nicht einen Riddim für mich?' Manchmal ist es ein bisschen ermüdend, wenn es immer nur um Sex und Schwulen-Bashing geht. Ich versuche, andere Themen in den Dancehall einzubringen." Recht so.

In Deutschland erlangte Tanya Stephens vor allem über ihre Zusammenarbeit mit Seeed Bekanntheit. "Waterpumpee", anyone?

Album-Tipp: "Big Things A Gwaan"

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