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Matana Roberts

Matana Roberts stammt eigentlich aus Chicago. Ihr zweites Zuhause findet die 1978 geborene Sängerin, Altsaxofonistin, Klarinettistin und Komponistin aber in der Experimental-Szene von Montreal. Sie arbeitet dort unter anderem mit Godspeed You! Black Emperor und A Silver Mt. Zion zusammen und hebt das COIN-COIN-Projekt aus der Taufe. Mit "Coin Coin Chapter One: Gens De Couleur Libres" überwindet sie 2011 die Grenzen des Jazz'. Der Rolling Stone wählt die Platte unter die einhundert besten Alben aller Zeiten in diesem Genre.

Roberts wächst in der South Side in Chicago auf. Dank ihres Vaters kommt sie schon früh in Kontakt mit der spirituellen Musik von Albert Ayler und Sun Ra. Sie lernt Klarinette und knüpft zahlreiche Kontakte zur kreativen Free-Jazz-Szene in Chicago. Mit Josh Abrams und Chad Taylor gründet sie ihr erstes Trio Sticks And Stones.

Ab Mitte der Zehner-Jahre wirkt sie aktiv im Post-Rock-Betrieb in Montreal mit. Ihre Platte "The Chicago Project" nimmt sie mit Mitgliedern von Tortoise und Prefuse 73 auf, sie kommt 2008 auf dem Markt. Anschließend hebt sie ihr Multimedia-Projekt COIN COIN aus der Taufe. "Coin Coin Chapter One: Gens De Couleur Libres" bildet den Ausgangspunkt für ein zwölf Alben umfassendes Konzept, das Elemente aus Kunst und Theater beinhaltet. Hier beschäftigt sich die Musikerin vor allem mit der weiblichen Linie ihrer Vorfahren und der französischsprachigen Musik in Louisiana. Das freie und verspielte, aber überaus intensive und dramatische Album kreist sich dabei hauptsächlich um das Schicksal von Marie Thérèze Coincoin, die sich im 19. Jahrhundert erfolgreich von den Fesseln der Sklaverei befreit hat.

"Coin Coin Chapter Two: Mississippi Moonchile!" verweist 2013 auf die Jazz-Tradition in New Orleans in den Zwanzigern. Ungleich bedrohlicher klingt zwei Jahre später die mit Drone- und Ambient-Klängen gespickte Longplayer "Coin Coin Chapter Three: River Run Thee". Innerhalb des COIN-COIN-Projektes klingen die Platten also ziemlich unterschiedlich. Dennoch bilden diese nur einen Teil eines großen Gesamtkunstwerkes, das so gut wie alle wichtigen Aspekte der afroamerikanischen Geschichte aufgreifen soll.

Album-Tipp: "Coin Coin Chapter One: Gens De Couleur Libre"

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