Anna-Lena Schnabel
Mit ihrem intensiven Saxophon-Spiel und ihrer Herangehensweise an den Jazz steckt Anna-Lena Schnabel die meisten anderen deutschen Acts im Vorbeigehen in die Tasche. Obwohl sie auf der Hochschule für Musik und Theater Hamburg war, riecht hier nichts nach staubigem Studiengang, sondern alles nach purem Leben.
In der Presse hagelt es für die 1989 in Obernkirchen geborene Musikerin Vergleiche mit Ornette Coleman. Die Einflüsse von Charlie Parker, Harry Partch Coleman, Eric Dolpjy und John Coltrane prägen den rauen Altsaxophon-Klang der Bandleaderin. Sie hat die Geschichte verstanden und führt sie in ihrem Sinne weiter. Ihr Quartett komplettieren der Pianist Florian Weber, der Bassist Phil Donkin und Schlagzeuger Dan Weiss.
Seit Beginn ihrer Karriere sammelt sie Preise. Nach dem "Jazzspatz" oder dem "Praetorius Musikpreis" kommt 2017 der "ECHO Jazz" in der Kategorie "Newcomer" mitsamt unschöner Geschichte hinzu. Da dem NDR Schnabels eigene Kompositionen nicht gefällig genug erscheinen, greift dieser mit "Peace" auf die einzige Fremdkomposition des "Books, Bottles & Bamboo"- Albums zurück. Als sich Schnabel dazu öffentlich äußert und erklärt, man habe ihr andere Songs verboten, dementiert der Sender und reagiert reichlich verschnupft und unsouverän.
Album-Tipp: "Books, Bottles & Bamboo"
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