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Blossom Dearie

Blossom Dearie war in jedem Sinne anders als die anderen. Noch heute springt einem als erstes der ungewöhnliche Vorname an, den sie angeblich erhielt, weil ein Nachbar ihren Eltern am Tag ihrer Geburt Pfirsichblüten überreichte. Gleich danach fällt die Aufmerksamkeit auf ihre einzigartige Stimme, die sich mit dem Schalk im Nacken zärtlich und kindlich durch die Songs bewegt und charmant mit ihren spielt. Der nächste Blick führt zu ihrem zurückhaltendem Klavierspiel, ebenso individuell wie ihre Stimme, das sie bereits ab ihrem fünften Lebensjahr erlernte.

Zuerst standen Chopin und Bach auf dem Lehrplan, doch schon in ihrer frühen Jugend zog es sie zum Jazz. Inspiration fand sie in den Stücken von Count Basie, Duke Ellington, Oscar Peterson und Frank Sinatra. All dies packte sie in die Lücke, die zwischen Jazz und Cabaret klaffte, und schuf sich hier ihr eigenes Zuhause.

Zuerst spielte sie scheinbar bei allen Bands, die zu der Zeit die Farbe Blau in ihrem Namen trugen: Blue Flames, Blue Reys, Blue Stars. Nachdem sie nach Paris zog und mit der britischen Jazzsängerin Annie Ross ein Apartment teilte, hatte sie mit den Blue Stars und einer französischen Version von "Lullaby Of Birdland" ihren ersten Hit.

Trotz der vielen Auslandsaufenthalte zog es sie immer wieder zurück nach New York. In der Zeit spielte sie auch regelmäßig mit Miles Davis. 1957 unterschrieb sie einen Vertrag über sechs Alben bei Verve Records. Hier erschienen bis 1961 ihre besten Longplayer.

Um ihre Stimme zu erhalten, vermied Blossom Dearie, deren unabhängiger Geist zwischen Witz und wehmütiger Romantik pendelte, wenn irgendwie möglich, in verrauchten Nachtklubs und Kabaretts aufzutreten.

Album-Tipp: "Blossom Dearie"

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