16: Lene Lovich
"Manchmal, wenn du nicht das Wort für das hast, was du sagen möchtest, sagst du das nächstliegende – oder du machst einfach ein Geräusch", erklärt Lene Lovich und singt kurzerhand "Ah! Ooh! Ah! Ooh!" im Refrain ihres größten Hits "Lucky Number". "Das ist der Chorus?", fragte Dave Robinso, Präsident ihres Plattenlabels reichlich verdutzt. Kurze Zeit später grüßte der Song vom dritten Platz der britischen Charts.
Der Weg dorthin war für die Tochter eines Jugoslawen und einer Engländerin steinig. Wegen ihrer ungewöhnlichen Stimme wollte zuerst niemand mit ihr arbeiten. Sie arbeitete als Straßenmusikerin, Gogo-Tänzerin, Schauspielerin, schrieb für den französischen Sänger Cerrone dessen Disco-Hit "Supernature". Um überhaupt bei einer Band unterzukommen, greift sie zu anderen Methoden. "Ich habe gelernt Saxofon zu spielen, denn die Menschen waren noch nicht bereit für meine Stimme."
Ihren Plattenvertrag erhält sie dank eines eigenwilligen Covers des Tommy James-Hits "I Think We're Alone Now", den sie auf sich und ihre Stimme zurechtschneidet. Nach "Lucky Numbers" folgen weitere Hitsingles und die beiden Alben "Stateless" und "Flex". Die Hauptrolle im Film "Breaking Glass", der sich an ihrem Leben orientiert, lehnt sie ab. Mit "Bird Song" chartet sie erstmals in Deutschland. Dann wird es ruhiger um Lovich.
Zusammen mit ihrer Freundin Nina Hagen veröffentlicht sie 1986 den Song "Don't Kill The Animals".
Album-Tipp: "Stateless"
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