15: Lydia Lunch
Vom ersten Moment der Debüts "Queen Of Siam" hängt man an der Plattennadel. Ruhm und falsch verstandenes Popstartum sitzen bei Lydia Lunch als Scheiterhaufen auf der Anklagebank. Ganz ohne breitbeinige mackerhafte Attitüde mäandern Punk, Post-Punk, No Wave und spacy Spoke Words-Passagen filigran ineinander. Der rhetorischer Giftschrank steht weit offen.
Nachdem sie zum Überleben für befreundete Künstler Essen stiehlt, verpasst Willy DeVille der jungen Lydia Anne Koch ihren Künstlernamen. Die Göttin arbeitet mit Kim Gordon, The Birthday Party den Einstürzenden Neubauten und vielen weiteren zusammen, spielt in Underground-Filmen. Der Hauptaugenmerk ihres Werks liegt auf Feminismus und der eigenen Sexualität.
Auf die Frage, ob Lunch denn niemals müde werde, antwortet sie 2013 in der taz: "The more they kill, the more I fuck. Ich kann nicht nachlassen, weil ich niemanden sehe, der in meine Fußstapfen tritt. Ich mache das seit 1977, ich bin 54, fühle mich aber nicht so. Für mich hat sich nichts geändert, man weiß nur heute durch das Internet mehr." Gut gebrüllt, Löwin!
Album-Tipp: "Queen Of Siam"
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