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3: Siouxsie & The Banshees

Geht es um den Gencode des Post-Punk, bekommen meist Bands wie Magazine, Wire, PIL und Killing Joke die Credits. Eine, wenn nicht gar die prägendste Stimme dieses Sounds jedoch bleibt weiblich. Siouxsie & The Banshees entwickeln früh ihren stilistischen Zitatemix aus Fetisch, Bondage, Sex und einer Prise Nazi-Sado. Bereits das Debüt "The Scream" definiert das gesamte Genre. Alles folgende bleibt im Grunde Feinjustierung.

Zwei Jahre vorher spielt die Band um Siouxsie Sioux ihren ersten Gig im Londoner 100 Club. Die Besetzung ist schillernd, wenn auch von kurzer Dauer: Marco Pirroni (später Adam & The Ants) an der Gitarre, Sid Vicious am Schlagzeug, am Bass Steven Severin. Man spielt eine kakophonische Version des "Vater Unser". Nach 20 Minuten ist der krachige Spaß vorbei.

Erst nach dieser Kakophonie entwickelt sich der heute bekannte Sound der Banshees. Düstere Arpeggios, die zuweilen mehr nach schrillen Geigen als nach Gitarren klingen, bestimmen das Bild, welches düstere Voodoo-Drums komplimentieren. Siouxsie marschiert proto-teutonisch durch metallische Landschaften und nimmt den ästhetischen Entwurf von Industrial mit seinen Post-War-Szenarien, industrieller Entfremdung und Überwachungs-Utopien vorweg.

In den folgenden 1980er entwickeln sich Siouxsie and the Banshees zum festen Bestandteil der Gothic-Szene. Zu ihren Glanztaten zählen die Alben "Kaleidoscope", "Tinderbox" und "Hyaena", auf dem Robert Smith zur Besetzung gehört. Nach dem blamablen Sex Pistols-Comeback im Jahr 1996 zieht Siouxsie Sioux die Reißleine. Da die Band nicht wie ihre Vorbilder enden möchte, trennt man sich kurzerhand.

Album-Tipp: "The Scream"

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