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4: Miley Cyrus

Als David Bowie 1972 "The Rise And Fall Of Ziggy Stardust And The Spiders From Mars" veröffentlichte und den Durchbruch schaffte, war er 25 Jahre alt. Später nannte man ihn wegen seiner Wandlungsfähigkeit in Musik und Outfits "Pop-Chamäleon".

Er brauchte fünf Jahre, um sich von seinem Debüt zu dieser Figur zu entwickeln. Er profitierte immer von seinem Umfeld, seinen Produzenten und Mitmusikern. Er schockierte mit langen Haaren, verkündete auch aus Publicity-Gründen im Melody Maker "I am gay" und nahm Drogen.

Miley Cyrus ist 2017 25 Jahre alt und war bereits Hannah Montana und eine Rock-Röhre ("Can't Be Tamed"). Sie machte glückseligen Pickel-Pop ("Bangerz"), psychedelisches Zeugs ("Miley Cyrus And Her Dead Petz") und Soft-Rock ("Malibu"). Mit jeder neuen Platte erfindet sie sich selbst neu.

Sie profitiert von ihrem Umfeld, ihren Produzenten und Mitmusikern. Sie ließ die alten Säcke über ihren Twerk bei MTV VMA 2013 und ihren freizügigen Auftritten ihre Mäuler zerreißen, verkündete "I don't feel straight and I don't feel gay" und scheut keine Drogen. Sie ist das neue Pop-Chamäleon.

Ein gewagter Vergleich? Eigentlich nicht. Gebt den jungen Musikern Zeit, um sich zu entwickeln. Ebenso wie keiner wissen konnte, wohin die Reise für Bowie geht, weiß keiner, wie man Miley Cyrus in 30 Jahren bewertet. Seid nicht die Spießer, die einst über Bowies langen Haare, seine sexuelle Orientierung und seine Skandale spotteten. "Remember only God can judge us / Forget the haters cause somebody loves ya." ("We Can't Stop")

Album-Tipp: "Miley Cyrus And Her Dead Petz"

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