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13: Bonnie Tyler

Im Grunde war Bonnie Tylers Karriere 1983 längst vorbei. Mit "Lost In France" und "It's A Heartache" hatte sie ihre Welthits. Nach einer Operation an ihren Stimmlippen lag ihr Organ in den Trümmern, die heute ihr Aushängeschild sind. Ihre Plattenfirma hatte keinen Bock mehr auf sie und schob sie aufs Countrygleis ab. Dann stritten sich Jim Steinman, Meat Loaf und Epic Records, und das bereits für den Rock-Sänger komponierte "Total Eclipse Of The Heart" landete in Tylers Händen.

Im Studio legte Bonnie ihr Herzblut in jede Zeile dieses einen Songs. Sie sang um ihr Leben und starb trotzdem tausend Tode. Jede Narbe auf ihren Stimmbändern spiegelt sich in der Zerrissenheit ihrer gewaltigen Interpretation. Das dazugehörige Album "Faster Than The Speed Of Night" verkaufte sich millionenfach und brachte ihr zwei Grammy-Nominierungen ein.

Mit dem herrlich dramatischen und komplett überzogenen "Holding Out For A Hero" folgte gleich der nächste Hit. 1987 übernahm Tyler für Mike Oldfield die Vocals auf dessen Single "Islands", arbeitete in der Folge mit Paul Stanley (Kiss) und Desmond Child an ihrem Lieblingsalbum "Hide Your Heart" (1988) zusammen. Ein Flop, dessen Vorabsingle "The Best" sich Tina Turner ein Jahr später unter die Nägel riss.

Zu Beginn der Neunziger begab sich Bonnie Tyler für drei Alben in den Hände des Teufels. Zwar brachte ihr das in Deutschland und Österreich ein paar letzte kleine Hits ein, aber aus Dieter Bohlen wird niemals ein Jim Steinman und seinen Songs kann nicht einmal Bonnie Tyler Leben einhauchen. Nach dem künstlerischen Fiasko besann sie sich auf ihren letzten Longplayern wieder auf schnörkellosen Rock und Country ("Rock & Honey").

Album-Tipp: "Faster Than The Speed Of Night"

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