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ILLIT

K-Pop hat eine Girlgroup-Dynamik, die man durchaus kritisch sehen kann, etwa für den Verschleiß: In den letzten fünf Jahren gab es gefühlt ein oder zwei Mal pro Jahr das neue große Ding™, das für durchschnittlich zehn Monate über den grünen Klee gehypet wurde, bis dann jemand anderes Großes debütiert und die noch kein Jahr alten Hags schon wieder zum alten Eisen gehören. Das zieht sich von Itzy über Aespa über IVE über Le Sserafim über NewJeans durch bis jetzt. Insert "I don't wanna play with you anymore"-Meme, oder so.

Bei all dieser Schnelllebigkeit darf man trotzdem nicht unterschätzen, dass alle Hypes dieser Gruppen durchaus berechtigt waren. Jede einzelne von ihnen hat ihr eigenes Ding und ihren eigenen Sound mitgebracht. So steht es auch mit der aktuellsten Iteration des Hype-Zirkus': ILLIT kommen in Nachfolge von NewJeans, klanglich gar nicht so unähnlich, aber noch einmal mit mehr Referenz auf den K-Pop-Sound von 2015 bis 2017.

Klingt spezifisch, ist aber so etwas wie eine heilige Ära des Genres, und allein ihr Debütsong "Magnetic" hat gezeigt, wie großartig sich Leichtfüßigkeit mit geschmackvoll platzierter Kurzstrecken-Nostalgie kombinieren lässt. Am Ende ist das die große Stärke von K-Pop: Es ist ein Pop-Übertakter, ein Beschleuniger und ein Verdichter von Sound und Genre, und auch ILLIT werden abreißen. Solange sie den Hype haben und noch lange danach.

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