2 Cents
Auch zu "Let God Sort Em Out" fiel der Tenor ja fast einstimmig sehr positiv aus. Fantano zückte für die Clipse-Reunion sogar eine seiner rar gesäten 10er-Wertungen. Nur Alphonso Pierre bei Pitchfork spielte einmal mehr den Spaßverderber und crashte mit seinem kriminell lowen Score die Party.
Dabei kann ich einige seiner Kritikpunkte schon nachvollziehen. Ich finde das Album auch grandios und gerade Songs wie "So Be It" oder die Kendrick- und Tyler-Kollabos klingen so nah an der Perfektion, wie Rap-Songs ihr nur kommen können. Auf der anderen Seite stimme ich zu, dass Pharrells Beiträge dem Projekt genauso zugute kommen wie sie ihm schaden. Die Beats, die geil klingen, klingen richtig geil, aber an vielen Stellen fehlen mir ein wenig Experimentierfreude und Verspieltheit, die gerade ein Album wie "Hell Hath No Fury" so legendär machten. Hin und wieder fehlt den Instrumentals der Oomph, der Hunger, das gewisse Etwas.
Hinzu kommt, dass auch Pharrells eigene Vocal-Beiträge bestenfalls aushaltbar ausfallen, oder eben auf einem Song wie "All Things Considered" die sonst starke Stimmung ein wenig verwässern. Gleiches gilt für den unnötigen Beat-Switch, um Nas den roten Teppich auszurollen. Das alles ist Nörgeln auf hohem Niveau, und ich bin heilfroh, dass diese Reunion insgesamt so gelungen über die Bühne gegangen ist, wie sie es tat. Aber für meinen Geschmack kann "Let God Sort Em Out" es aufgrund dieser kleinen Makel dennoch nur bedingt mit den alten Clipse-Klassikern aufnehmen.
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