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Doe is afraid

Bessere Nachrichten: Doechii passiert endlich! Wir sprechen in dieser Kolumne jetzt ja bestimmt seit fünf Jahren über die Frau, deren Talent damals schon fachgerecht von TDE erkannt wurde. Aber seit "Alligator Bites Never Heal" und einer Serie extrem hochwertiger Features ist ihr endgültig der Sprung in den Mainstream gelungen. Witzigerweise mit einem ulkigen Nebeneffekt: Es gehen jetzt nämlich nicht nur die Tracks von ihrem aktuellen Tape viral, die Leute holen sich sogar noch von älteren Releases Musik, die so neuen Wind kriegt - und vielleicht ist das nicht zu ihrem Besten:

Ihr "Anxiety"-Remix hat inzwischen ein Video bekommen und ist ein seltsames Artefakt. Eigentlich als Remix auf einer Idee von einem Sleepy Hallow-Track entstanden, ist es wirklich der Nachgedanke eines Nachgedankes, den sie irgendwie über das Instrumental von Gotyes "Somebody That I Used To Know" gehauen hat.

Ohne jetzt zu sehr in den Circlejerk einstimmen zu wollen: Das ist schon wirklich absolut nicht ihr bester Song. Die sehr durchdringende Hookline, die das titelgebende Wort einfach nur tausend Mal durch den Song fläzt, verletzt nicht nur die "Show, don't tell"-Regel grundlegend. Es ist auch schon eher nervig zu hören, wenn es die ganze Zeit im Radio läuft. "Anxiety" erinnert mich am ehesten an eine komische Version von einem Lil Wayne-Remix, wisst ihr, wie ich meine? Ein "Da Draught"-Track, nur halt über einen Popsong, auf dem er ein bisschen aus dem Bauch heraus sein Ding macht.

Genau das macht Doechii hier auch, und das ist halt diesem Level an Overplay überhaupt nicht gewachsen. Mal hoffen, dass das als ihr bislang größter Solohit nicht ihre sonst großartige Musik überschattet.

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2 Kommentare

  • Vor 23 Minuten

    Irgendwas stimmt mit ihr nicht... Ich weiß nicht was, aber irgendwas gibt mir das Gefühl, dass sie im weiteren Verlauf ihrer Karriere sich als vielleicht doch nicht so nette Person entpuppen wird.

    Ihre Musik selbst finde ich leider sehr mittelmäßig bis uninspiriert. Kann daran liegen, dass mir dieser klassisch heruntergespittete Rap auf BoomBap-Beats einfach gar nichts mehr gibt. Kann aber auch daran liegen, dass hier wieder mid music mit einer ausdrucksstarken Persönlichkeit größer gemacht wird, als sie es eigentlich ist.

  • Vor einer Sekunde

    Lazy. Gibt mit absolut gar nichts außer ausgelutschten Pop mit etwas Gehampel im Video. Wenn schon Gotye covern, dann auch die Emotion verstehen