Doubletime: Almosen für Kanye West

Rauch

Die einen kriegen die große Festivalbühne, die anderen die große Stadt: Pöbel MC hat sein Video zu "Rauch" in einem Zug durchgedreht - in Tokio:

Der Beat stammt von Tombs Beats. Alles weitere, das es zu diesem Track zu sagen gibt, hat Pöbel schon selbst in die Beschreibung geklopft, und besser lässt sich das eh nicht ausdrücken:

"Die Single 'Rauch' ist meinen Brüdern und allen Menschen gewidmet, die mit psychischen Erkrankungen ringen oder als Angehörige und Freund*innen einen Menschen mit einer solchen begleiten, unterstützen oder verloren haben. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass dies sehr viel Kraft, Geduld, Mut, Liebe und Selbstlosigkeit erfordert und die systemischen Gegebenheiten viele ohne wirkliche Hilfe zurücklassen. Die gesellschaftlichen Stigmata im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen sind nur schwer zu überwinden und führen häufig in eine soziale Isolation und Frustration, die sich auch erkrankungsverstärkend auswirken kann und für Angehörige sehr verletzend anfühlt. Die medizinischen Möglichkeiten, gerade bei schweren psychischen Krankheiten, beschränken sich teilweise auf die Gabe von starken Medikamenten, die zwar zustandsverbessernd und symptomlindern wirken können, aber leider häufig auch schwerwiegende Nebenwirkungen haben. Der Entstehungskontext von psychischen Erkrankungen ist selten monokausal, und doch entspricht es zumindest meinem Erfahrungshorizont, dass häufig ein problematischer und unreflektierter Drogenkonsum, insbesondere von THC, aber auch Koks und Amphetamin, Kofaktor des Auftretens und Verlaufs einer psychischen Erkrankung ist. Dabei spielt sicher auch die ganz individuelle Disposition und Reaktion auf die Droge eine Rolle, weshalb es wichtig ist, sich diesbezüglich genau zu beobachten und möglichst frei von subkulturellen und gesellschaftlichen Zwängen, Erwartungen und Umständen einen persönlichen Umgang damit zu finden. Das gilt selbstverständliche auch für Alkohol! Die Behandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen und einer Suchterkrankung gestaltet sich besonders schwierig, auch da viele Einrichtungen entweder Suchtkranke aufnehmen, die psychisch stabil sind, oder aber Menschen mit psychischer Erkrankung die keine Drogen nehmen. Das Dilemma ist programmiert und führt nicht wenige Menschen ohne sonstigen Support in die Wohnungslosigkeit und sich noch weiter verschärfende Zustände. In diesem Sinne: Gebt auf euch und euren Geist und andere acht und denkt dabei auch gerne darüber nach, wie ihr selbst auf abweichendes Verhalten und die Lebensumstände anderer Menschen schaut und über diese urteilt. Euer Onkel PMC."