Lärm Machen
Bevor wir uns in die Schlagzeilen der vergangen sieben Tage stürzen, will ich noch kurz einige Ereignisse abklappern, die in den letzten Wochen ein wenig unter dem Radar geflogen sind. Den Anfang macht eine Meldung die mich aus dem Nichts getroffen und zutiefst schockiert hat. Der koreanische Rapper Keith Ape, der 2015 mit seiner Mega-Single "It G Ma" das Internet mal eben auf links drehte, teilte Ende März seiner Anhängerschaft auf Instagram mit, dass er nur noch wenige Monate zu leben habe. Mit den Worten "Gute Nachrichten für meine Hater. Mein Doc sagt, ich habe nur noch drei bis sechs Monate übrig", betitelte Keith einen Instagram-Post, der ihn mit einer Infusion im Arm zeigt.
Weiter schrieb er, dass er zukünftig bei Künstler:innen, die ihn im Laufe seiner Karriere inspirierten, kein Geld für Features verlangen werde: "Ich will so viel Lärm hinterlassen wie ich kann, bevor ich gehe", hieß es. Mittlerweile hat er die Caption des Postings geändert, schreibt aber in den Kommentaren "Redet über meine Musik, nicht über meine Gesundheit, dass ist das wichtigste für mich."
Auf ein Gesundheits-Update warten seine Fans seitdem vergeblich. Ob das Ganze ein verfrühter, unfassbar geschmackloser Aprilscherz war, oder, wie aktuell anzunehmen ist, die niederschmetternde Wahrheit, bleibt abzuwarten. Dem Versprechen, ordentlich Lärm machen zu wollen, ist der 27-Jährige jedoch zeitnah nachgekommen. Am Freitag erschien seine neue Single "I Don't Want Peace / I'm Just", die mit übersteuerndem Bass, krisseliger VHS-Ästhetik und tollwütiger Aggression an die mittlerweile fast schon nostalgischen Soundcloud-Anfänge eines XXXTentacion oder eines Ski Mask erinnert. Angesichts der Tragik dieser ganzen Geschichte verkommt das allerdings fast schon zur Fußnote.
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