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"Won't somebody think of the children"

Ebenfalls traurig, wenn auch aus völlig anderen Gründen, ist, was Lil Nas X die letzten Tage über sich ergehen lassen musse. Während man über die religiösen Spinner, die ihn als personifizierten Antichristen verteufeln, nur lachen kann, tut die offen vorgetragen Homophobie, die ihm innerhalb der Rapszene entgegenschlägt, schon ein wenig mehr weh.

Der Detroiter Rapper Sada Baby postete, kurz nachdem die schockierende Nachricht über DMX publik wurde, eine mittlerweile gelöschte Instagram-Story mit den Worten "Lord we said Nas X, not DMX" und impliziert damit einen an den 21-jährigen Künstler gerichteten Todeswunsch.

Lil Nas X nahm die Meldung auf gewohnt gelassene und sarkastische Art. "That's so fucked up. Everyone go stream the number one smash hit Montero (Call Me By Your Name) out now on all platforms", schrieb er auf Twitter.

Mittlerweile hat Sada Baby, der letztes Jahr mit einem viralen Tik Tok-Tanz zu seinem Song "Whole Lotta Choppas" in dem Mainstream durchgebrochen ist, seine Aussage in einer weiteren Insta-Story relativiert: "I wasn't wishing death on blood for real", sagte er. Und weiter: "Du zeigst Kindern da draußen, wie du dem Teufel einen Lapdance gibst. Und ich will mit meiner Familie nicht irgendwo in einen Raum laufen und eines der Kinder in meiner Familie sehen, wie es das nachmacht."

Die Kinder, die Kinder, so denke doch jemand an die Kinder. Wieder einmal kann ich nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte. Scheinbar scheint es Sada nicht zu stören, wenn Hunderte Kiddies zu seinem Song tanzen, in dem er über Pussys, Percs und detaillierte Morde rappt (Meine Fresse, der Song heißt "Whole Lotta Choppas"!). Alles kein Problem, aber wehe, ein Mann gibt einem anderen Mann einen Lapdance, da hört der Spaß auf.

Allerdings kommt diese schamlos vorgetragene Homophobie auch mit Ansage, nachdem bereits letztes Jahr Twitter-User ein paar alte Tweets von Sada ausgruben, in dem er unter anderem Nicki Minaj-Fans als "F*gs" bezeichnet und drohte, einen weiblichen Fan zu vergewaltigen.

Das letzte Wort hat allerdings Lil Nas X, dessen Song "Montero" bis auf Platz eins der amerikanischen Billbaord-Charts geklettert ist. Glückwunsch dazu.

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1 Kommentar mit einer Antwort

  • Vor 3 Jahren

    Man kann die Mucke von Lil Nas X sicherlich mit gutem Grund richtig beschissen finden, aber er ist trotzdem mit absoluter Sicherheit genau die Figur, die Rap in den USA bitter nötig hat, was man ja an dem Statement dieses Sada Baby Trottels überdeutlich sehen kann. :rolleyes: