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"Laber keine Scheiße!"

"Keine Frage, du hast menschlich versagt, denn du bist ein Tyrann mit cholerischer Art." Keine ganz neue Erkenntnis, die Silla da ausbreitet, ihr Wahrheitsgehalt beweist sich aber immer wieder aufs Neue: Fler hat ganz offensichtlich Schwierigkeiten damit, seine Emotionen zu kontrollieren. Wieder einmal stand er gerade in Berlin vor Gericht. Wenn ich (was leicht passieren könnte) nicht durcheinander gekommen bin, drehte sich dieser Prozess um seine Handgreiflichkeiten gegen ein Reporterteam und deren Kameraequipment.

18 Monate Haft auf Bewährung, eingerechnet die zehn Monate, zu denen er eben erst für ein anderes Delikt verurteilt wurden ist - diesen Deal hatten Flers Anwälte vorab mit der Staatsanwaltschaft ausgehandelt. Vorausgesetzt, der Rapper zeigt sich geständig. "Ich will nichts schönreden oder rechtfertigen", sagte er dann auch aus. "Ist alles so vorgefallen zu hundert Prozent. Aber so gehe ich nicht immer durchs Leben. Ich schäme mich, was da für ein Bild von mir rüberkommt. (...) Aber in Zukunft will ich Eskalationen aus dem Weg gehen."

Dieser hehre Vorsatz währte allerdings noch nicht einmal bis zum Ende der Verhandlung. Die Aussage einer Zeugin, für deren Adresse Fler ein Preisgeld ausgesetzt haben soll, unterbrach er mit einem "Laber' keine Scheiße!", schimpfte dann irgendwas von wegen, er höre sich "seit drei Stunden Lügen" an, und verließ den Saal. Die Verhandlung wurde abgebrochen, ein Urteil soll kommende Woche fallen. Fortsetzung folgt also.

Wann und ob Fler seine Diskografie fortzusetzen gedenkt, steht dagegen in den Sternen. Er sei "ganz stark am Überlegen, ob ich im Moment Musik rausbringen soll", ließ er die Zuhörer*innen einer seiner endlosen Twitchsessions mit Rooz wissen. Zu 60 Prozent fertiggestellt habe er sein nächstes Album, überlege aber, ob er es überhaupt veröffentlichen solle. Wertschätzen könne eh niemand, was er so mache, und mit Musik verdiene man nicht inzwischen einfach nicht mehr (genug).

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1 Kommentar

  • Vor 2 Jahren

    So ein Schwachsinn. Nur weil sich keiner für seine Musik interessiert braucht er dass nicht verallgemeinern. Aber gut dass er es eingesehen hat und einem seine jährlich erscheinenden Alben vermutlich in Zukunft erspart bleiben.