Ausgezaubert
Hat eigentlich irgendjemand mitbekommen, dass Macklemore wieder da ist? Vor zwei Wochen droppte der Rapper aus Seattle seine erste Single seit fünf Jahren, und niemand redet darüber. Ich mein', ich kann verstehen, wieso, aber der Typ hat vor gar nicht allzu langer Zeit gegen Kendrick Lamar bei den Grammys gewonnen. Damit sollte man doch eigentlich das öffentliche Interesse eine Weile aufrecht erhalten können.
Ich würde Macklemores Musik wirklich ganz gerne mögen, ich find' ihn als Mensch ja durchaus sympathisch, aber "Chant" unterstreicht doppelt und dreifach, wieso er wirklich alles versucht, um es einem so schwer wie möglich zu gestalten. Vor ein paar Jahren kündigte er noch an, jetzt Zauberer zu sein und ein Magic-Rap Album machen zu wollen, und jetzt veröffentlicht er den langweiligsten und überproduziertesten Mist, den man sich vorstellen kann.
Diese Art von pathosbehafteten Arena-Rap mit hymnischem Chorus und cinestiaschem Beat ist in den letzten zehn Jahren so gut gealtert wie Milch in der prallen Sonne. Mit einer Gastsängerin wie Tones And I hätte das Endprodukt zwar noch wesentlich schlimmer ausfallen können, aber wenn man mich vor die Wahl stellt, diesen Song zu hören oder an jenem Milchkarton zu sippen, dann klapp' ich schonmal präventiv den Klodeckel hoch.
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