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Duell der Dosen

Als ich Themen für diese Woche zusammentrug, fiel mir auf, dass ich vor einem Monat auf den Red Bull Soundclash zwischen Badmomzjay und Bozza teaste, wir ihn hier allerdings anschließend nie besprochen haben. Das kann ich angesichts der Qualität dieses Events zwar verstehen, wir holen das aber jetzt trotzdem noch kurz nach:

Meine Prognose, dass das eine ganz schön holprige Angelegenheit werden könnte, bewahrheitete sich ziemlich schnell. Nicht weil es dem Event an an Planung oder Bombast gefehlt hätte, davon gab es wahrlich genug. Aber rein musikalisch klang das dann doch eher nach Rummelbumms als nach einem Hip Hop-Battle. Neben den groß angekündigten Mentoren Kool Savas und Sido, die sich nach einer ganz ordentlichen Eröffnungsperfomance relativ schnell wieder verzogen, standen Namen wie Tokio Hotel, Die Atzen, Adel Tawil und das Berliner EDM-Duo Vize auf der Gästeliste.

Bozza machte ungefähr, was man von einem rappenden Schlager-Sänger erwarten durfte, und Badmomzjay passte sich diesem Vibe an und spielte eine Schnarchtablette nach der anderen. Das Bozza sie als gelernter Sänger auf diesem Terrain stimmlich komplett in die Tasche steckt: geschenkt. Der Beef-Aspekt, der bei diesem Format einst im Mittelpunkt stand, markiert glücklicherweise eins der wenigen viel zu kurzen Highlights des Abends. Bamomzjays Bars in Richtung des Hamburgers sowie dessen Antwort, die fast schon einer Wutrede gleichkommt, bringen endlich ein wenig Hitze in den Saal. Auch wenn sie sich mit dem Inhalt ihrer Disses anschließend selbst ein wenig ins Bein schießen. Beiden werfen sich gegenseitig vor, sterbenslangweilige, immer gleich klingende Pop-Songs zu schreiben, nur um anschließend genau solche Popsongs zu performen.

Bozzas emotionale Darbietung von "Elbe", die ihn sichtlich selbst ein wenig mitnimmt, und Jordys von Farid Bang assistierte Perfomance von "Hahaha" markieren weitere Lichtblicke und sorgen dafür, dass man nicht versehens zwischendruch kurz wegnickt. Hinten raus geben sich noch unter anderem Summer Cem, KC Rebell und Kitty Kat die Ehre, Loredana rappt den vielleicht besten Part, den ich je von ihr zu hören bekam, Fler ist auf einmal auch da und tigert lustlos über die Bühne, und am Ende haben sich alle wieder lieb und performen ihre grauenhafte gemeinesame Single "Nie mehr zurück". Der vielleicht ultimative Tiefpunkt dieses durchwachsen Abends, an dem die Beteiligten wohl mehr Spaß gehabt haben dürften als die meisten Zuschauer*innen.

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