Après Ski
Als musikalischen Appetizer reicht diese Woche Ski Aggu seinen neuen Track "Übersee Freistil". In dem traut er sich tatsächlich in etwas unbekannte Gewässer und lässt die Kirmestrommel zuhause. "Sie fanden unbekannte Ski Aggu härter, 2025 zeig ichs allen, die sich beschwert haben." Das klingt dann so:
Ich muss sagen, meine erste Reaktion darauf war eigentlich ziemlich positiv. Auch wenn Aggu immer noch nur einen Flow hat, klingt seine gewohnt gelangweilte Delivery über einem solchen verträumten Kopfnicker-Beat deutlich angenehmer, teilweise fast schon ein wenig melancholisch, als über den gewohnt hektischen BPM-Prügeln. Das Ganze untermauert dann wiederum eben das, was er da eigentlich sagt.
Die Line, dass er in der Vergangenheit aus Versehen ein paar Wie-Vergleiche bei Kollegah klaute, fasst eigentlich ziemlich gut zusammen, wie Ski Aggu Texte schreibt. Ich kauf' ihm vollkommen ab, dass er nicht absichtlich abkupferte. Wenn deine Lieder zu 90 Prozent aus Wie-Vergleichen bestehen, dann passiert das eben mal.
Abgesehen davon, dass diese Art der Wortspielereien ohnehin schon lange ihren Zenit überschritten hat, versauen sie hier wirklich aktiv die gesamte Stimmung des Songs. Schon klar, Ski Aggu ist ein Spaßvogel, man soll das Ganze hier nicht so ernst nehmen. Wenn man eh nur übers Feiern und Ficken rappt und seiner Hörerschaft die Karotte in Form einer Kickdrum vor die Nase hält, dann unterschreib' ich das auch. Aber wenn der Beat mir sagt, dass der Artist hier wirklich etwas erzählen will, und dann testet er nur, wie weit sich meine Augen nach hinten rollen können, bevor der Sehnerv reißt, dann habe ich da eher wenig Spaß dran. Unterm Strich: Bitte genauso, nur anders. Danke.
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