Erfolg ist kein Glück
Was stimmt eigentlich nicht, mit dieser aktuell ziemlich bis sehr erfolgreichen deutschen Pop-Rap-Generation? Alle bejaulen sie die Begleiterscheinungen des frisch erworbenen Ruhms, als sei ihre Popularität das Aller-aller-Schlimmste, das ihnen jemals widerfahren ist. Ever! Hier, Nina Chuba:
5 Kommentare
Gleichzeitig wollen diese Menschen dann in den wenigsten Fällen damit aufhören. Es gibt ja welche, für die war das mit dem Ruhm nichts, die haben ihre drei Alben nach Vertrag herausgebracht und sind dann von der Bildfläche verschwunden.
Der Vorteil auf der anderen Seite ist, dass dir jeder in den Arsch kriecht und du Dinge umsonst bekommst, obwohl du ohnehin schon ein überdurchschnittliches Gehalt hast. 1000-10.000 Euro für einzelne Drehtage oder dem Absolvieren einzelner Auftritte zu kriegen ist etwas, wovon viele Personen träumen und nicht gerade eine Grundlage, sich zu beschweren.
Klar, am Ende ist es ein Job, und wenn sie sagt, dass das wahre Glück von woanders her kommt, kann ich mir schon vorstellen, was sie meint. Und klar, sind Hate-Kommentare nicht schön, aber in 95% der Fälle bleiben diese auch im Internet und treiben den eigenen Traffic eher an als dass sie ihm schaden.
Aufgrund der Biographie von Nina muss man dann aber auch ein wenig fies werden und sie als privilegierte Person kennzeichnen, die immer einen Fuß in der Showbusiness-Tür hatte. Ich glaube, wenn sie mal ein Jahr im Einzelhandel für den Mindestlohn arbeiten würde, wären Hater-Kommentare am Ende ihre geringste Sorge.
Könnte es sein, dass es eine Generation ist, die mit Eminem groß geworden ist? Der hat ja das "uhhh der fame hat mir mein Leben genommen" Geheule perfektioniert. Und in deutlich spannendere Texte gepackt.
Das ist weder ein neues, noch ein rapspezifisches Phänomen (Elvis, Beatles, Nirvana und ca. 1000 Andere), aber was mir im Hip Hop speziell sauer aufstößt, ist diese Weinerlichkeit gepaart mit dem Drang, andererseits mit dem Reichtum bis zum Erbrechen zu prahlen. Soll man jetzt Mitleid haben oder neidisch sein? Klar, das eine Extrem schließt das Andere nicht zwingend aus, aber gefühlt rappt ja niemand nach dem kommerziellen Durchbruch mehr über IRGENDWAS Anderes (Apache, Ufo, Hayiti, generell jeder Modus Mio Heini)...
Vielleicht haben die alle ne "Carhartt-Depression 2.0", auch Erfolgitis genannt. Jammerlappen.
Interessante Meinungen hier von Dani und den Drunterkommentierern. Das, was Nina Chuba da sagt, ist doch vollkommen ok und klingt eigentlich kaum weinerlich. Sie freut sich einerseits über Erfolg, andererseits bringt das Ganze auch Aufmerksamkeit mit sich, die nicht so toll ist (jeder erkennt einen , Haterkommentare etc.). Finde diese Kommentare von deiner Seite, Dani, insofern ein wenig seltsam, als dass du an anderer Stelle doch durchaus Verständnis für Fragilität, depressive, sensible Künstler aufbringst...ist das dann doch nur selektiv, wenn dir die Künstler passen? Und wie sehen hier wohl deine Kommentare aus, wenn einer dieser Popstars mal einen anderen Ausweg nimmt (ala Kurt Cobain, Robert Enke, Robin Williams...)? Wird dann posthum der fragile Charakter des jeweiligen Künstlers hervorgehoben, der schon immer da war und dann zu mehr Sensibilität aufgerufen?
Nicht falsch verstehen, natürlich wirkt das alles manchmal wie First-World-Problems, ob man diese dann hier immer so gehässig kommentieren muss wie bei Kontra K oder Nina Chuba ODER einfach diese Videos NICHT postet, sondern stattdessen einfach ein paar gute Musiktipps gibt (und damit selbst mal Positivität ausstrahlt), bleibt dann doch die Frage...