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Ich ... muss weg.

Die vorerst letzten Katze für heute: RawCat aus Wien. Sie veröffentlicht morgen ihr Debüt-Album, dessen Titel "Ich komme!" im Verbund mit dem Cover einen doch recht unzweideutigen Klang bekommt. So sieht das aus:

Bisherige Singles hießen subtil "Masturbation" oder "Pussy Power", "Bang Gang" oder "Free Ya Tittz". Okay, verstanden, is' ja gut! Wir kriegen es trotzdem mit dem Riesendildo eingeprügelt: Hier gehts um Sex, um Sex- und Bodypositivity, Selbstbestimmung und Selbstliebe, weibliche Selbstermächtigung, um gleiche Rechte und gleichen Spaß für alle. Alter! Wer sollte dagegen irgendetwas einzuwenden haben?

Ich find's trotzdem höchst ermüdend, leider. Bedauerlicherweise zeigt sich am Beispiel RawCat zum einen, dass theoretische Abhandlungen über Sex einfach eine verdammt trockene Angelegenheit sind. Um das zu einer für die Zuhörer*innenschaft so spannenden Sache zu machen, dass es sie ein Album lang unterhält, müsste man sich schon einiges einfallen lassen.

Zum anderen bekommen wir hier Paradebeispiele dafür geliefert, wie leicht man beim unentwegten Reden über Sex kolossal unsexy rüberkommen kann. Zum Beispiel "Pussy Power", bitteschön: "Das geht an alle, die die Pussypower invulvieren, egal, mit welchem Gender sie sich identifizieren." Ernsthaft?!

Oder hier, gleiches Problem bei "Free Ya Tittz":

Ach, bitte! Ihr könnt doch nicht über eine so archaische, hoffentlich lustvolle Sache wie Sex reden wollen, und das dann in solche fantasielosen Sozialpädagog*innen-Sprech-Parolen zwängen, die nicht nur höllisch plump wirken, sondern auch dermaßen verkopft und geschraubt, dass jede Emotion schon lange hastig das Weite gesucht hat. Das ist doch voll der Abturn!

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