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Uff.

Hey, es wird endlich mal wieder Zeit für "Yannik scheißt auf die wohlmeinenden Vorstöße von Leuten, die nur das Beste im Sinn haben und an sich echt sympathisch wirken"!

Conny, es tut mir leid. Das hier klingt, als würdest du den Linkedin-Post eines Grünen-Politikers vorlesen. Ich checke, ich checke ehrlich dieses widersprüchliche Erleben, sich als wohlmeinender Kerl in diesen sehr komplizierten politischen Sachen aufzuhalten. Und ich verstehe, dass dieser Song unzynisch und ehrlich empathisch sein möchte. Aber trotzdem ist er gleichzeitig ein Ourouborous der Self-Awareness, der so sehr versucht, sich selbst daraus herauszuhebeln, masturbatorischer Drivel zu sein, dass er nicht merkt, dass er trotzdem masturbatorischer Drivel ist.

Wisst ihr, was mein Hauptproblem hiermit ist? Ich bin einfach komplett von diesem Wortmaterial desensibilisiert. Es ist immer dasselbe Gefasel mit denselben Begriffen, die uns in unserer Bubble inzwischen nicht mehr nur von Aktivistinnen und Aktivisten, sondern auch aus der Politik, aus der Werbung und aus der Kunst um die Ohren gehauen werden.

Es ist ein bisschen wie damals zu Corona-Zeiten, als uns Wörter wie "Inzidenzzahlen" umgeben haben wie Mücken im Spätsommer. Aber dieses ganze Thema ist eine dickflüssige Diskurssuppe, die, wie Conny genau richtig beschreibt, uns völlig desensibilisiert hat. Es tut mir leid, aber es wird auch nichts helfen, einen melodramatischen Beat zu picken und mich mit noch mehr Buzzwords zu beschmeißen. Es ist doch deine Aufgabe als Texter und Künstler, irgendetwas zu finden, dass dieses Diskursgesuppe aufbricht. Wörter, Geschichten, Bilder, irgendetwas? Aber nein, wenn ich "Es geht doch um mich" höre, höre ich sämigen, einheitlichen Diskursbrei. Ich kann nicken und ihm in allem recht geben, aber es berührt mich nicht im Geringsten.

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