Doubletime: Doechii gegen Donald Trump

"Hetz-Rap" vor dem Parlament

Genug Polizei für heute, wechseln wir ... in die Politik? Okaaayyy, aber warum? "Neuköllner Linke-Abgeordneter rappt über Widerstand", lese ich in der Berliner Zeitung, und auch davon, welchen Sturm der Empörung Ferat Koçak damit losgetreten hat: "Kritiker sagen, dabei handle es sich um Hetz-Rap!" Gucken wir doch mal.

Das hier scheint mir der Stein des Anstoßes zu sein:

@der_neukoellner Meine Antwort auf die Angriffe der AfD gegen mich mit Rot von meinem Heval @Dahabflex62 ♬ Originalton - Dahabflex62

Aber ... ey, was ist das denn bitte wieder für eine Aufmachung? Erstmal rappt der Mann doch gar nicht, sondern lipsyncht lediglich zum Song eines anderen. Schreibt er ja selbst auch, "'Rot' von meinem Heval Dahabflex".

... und was genau aus der Passage, die Koçak da zitiert, ist nun "Hetz-Rap" oder, wie es CDU-Generalsekretärin Ottilie Klein nennt, "Polizeihass als pseudo-cooler Lifestyle"? "Siamo tutti antifaschisti"? Auch wenn ich weiß, dass es nicht stimmt, will ich doch wirklich schwer hoffen, dass bei der Polizei wie im Parlament ausnahmslos NUR Antifaschisten arbeiten.

Okay, "Hau den Nazi" könnte unter "gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in gesichert linksextremer Variante" fallen. Aber dass sich da eine FDP-Politikerin berufen fühlt, sich schützend vor Nazis zu stellen ... wir leben schon in echt weirden Zeiten.

Koçak übrigens zeigt Nachsicht mit den empörten Kolleg*innen: "Ich verstehe, dass das nicht dem konservativen Bild eines Politikers entspricht. Ich bringe eine andere Kultur, eine andere Stimme in den Bundestag."

Ich glaube tatsächlich, dass die Politik von diesen anderen Stimmen dringend noch ein paar mehr gebrauchen kann. Es muss ja nicht gleich der Bundestag sein, warum nicht erstmal ein Rathaus, oder zwei? Eko Fresh in Kerpen und 257ers-Mike in Essen, das wären doch okaye Anfänge.