Wer keept die Gates?"Früher war alles besser": Über die Vernageltheit dieser Behauptung hab' ich mich ja schon öfter echauffiert. Es stimmt halt einfach so gar nicht. Wenn man mal die dicke Nostalgiebrille absetzt, landet man sehr schnell doch viel eher bei "Wir hatten ja nix." Okay, wir hatten MC …

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  • Vor 2 Tagen

    Das Lockern des Gatekeepings wäre auch sicher von Seiten der Hip-Hop-Medien und Communities gegangen. Ich selber fand mich in meiner Lokalität auch in einem Bereich wieder, in welchem Personen in den 2010ern noch in Dipset-Montur rumliefen, vom "echten Hip-Hop" sprachen und generell die größten Progressionsbremsen waren, die sich auf jedem Line-Up selbst als Headliner setzten.

    Es hatte fast schon faschistische Züge, so groß waren die Vorbehalte, wenn nicht sogar die Angst vor neuen musikalischen Wegen wie z. B. Autotune, Mumblerap und ganz am Anfang sogar noch Trap selbst.

    Das größte Problem an der jetzigen Zeit ist gar nicht mal der Algorithmus an sich oder die Tatsache, dass man selbst sein eigener PR-Manager sein muss. Früher ging sowas ja auch ganz gut mit MySpace und viele haben dadurch ja ihre Karriere ins Rollen gebracht. Es ist diese Tatsache, dass man wirklich jeden Tag irgendeinen Scheiß posten muss und nicht mehr konzentriert Releases mit Promo-Phase rausbringen kann. Dieses Privileg zu haben, wie z. B. ein Frank Ocean oder diverse andere Indie-Artists, ist einfach ein Sechser im Lotto.

    Ich denke mir immer, ich will intelligenten und erinnerungswürdigen Stuff schaffen, aber das braucht eben Zeit und Konzentration. Ich kann einfach nicht nebenher noch irgendwelche künstlerischen Sidehustles zu meinem Vollzeit-Job machen, weil das Künstlerische ist bereits der Sidehustle. Wenn ich jetzt noch irgendwelche Tiktoks und Reels produzieren muss und mit Agenturen konkurriere, die die Ressourcen für tägliche Uploads haben, nee, das klappt defintiv nicht.