Kein Nazi?
Sicherlich nicht auswandern, zumindest nicht aus freien Stücken, dürfte hingegen Schillah. Wir erinnern uns: Franz Pökler nahm den Ossi-Tekk-Rapper vor wenigen Wochen mit einem Video über das Naziproblem in der Szene ein wenig in die Mangel. Zumindest im Ansatz scheint diese Kritik gefruchtet zu haben. Via Instagram beklagte sich der Rapper aus Gera, dass er seine Musik in einer unweigerlich rechtsextremen Playlist entdeckt habe, was er gar nicht mal so cool finde.
Ist ja nett, dass er deshalb verstehen würde, wie Leute auf die Idee kommen, ihn als Nazi-Sympathisanten darzustellen. Aber wie wärs dann einfach, wenn man aufhören würde, mit tatsächlichen Nazis rumzuhängen, anstelle sich den Mund fusselig zu reden, wie unpolitisch man doch eigentlich sei?
1 Kommentar
Es ist ja jedes Mal dasselbe mit diesen Dummbolzen, auch von einigen in meiner eigenen Umgebung. Wisst ihr, jede öffentliche politische Äußerung ist da entweder "Feminismus ist scheiße" oder "Es gibt hier zu viele Flüchtlinge, wir können das gar nicht tragen." und ansonsten auch nur Bashing gegenüber progressiven Ideen. Oder in Schillahs Fall: Jugendliche sollten wieder mal "vernünftiges Deutsch" reden und nicht ständig "Vallah" sagen. Natürlich findet man Hitler lustig wegen seinem Bärtchen und macht Witze über die Grünen, weil sie einem vermeintlich das gute Leben verbieten wollen. Aber nein, es ist ja alles vollkommen unpolitisch.
Aber ja, "Rechtsextremismus finden wir auch ganz schlimm, wir sind halt nur so in der Mitte und finden beide Seite kacke."
- Nein, tut ihr nicht. Zumindest nicht so, wie ihr glaubt. Ihr duldet ihn als eine Seite des Spektrums und das legitimiert ihn damit. Dann findet man es gaaanz stark, dass Friedrich Merz trotz dessen, dass er ja eigentlich gar nicht mal so gut als Kanzler ist, sich souverän gegenüber Trump verhalten hat (so war es btw nicht, er hat sich gut mit ihm verstanden.)
Und so kulminieren sich die vermeintlich unpolitisch gemeinten Aussagen zu einem Gesamtbild und auf einmal ist der eine Typ mit dem schwarzen Hoodie und der Glatze auf der Party voll nett zu einem, ehe sich herausstellt, dass er ein Nazi ist. Oh nein, wie kann es nur sein, dass diese Menschen auf die Idee kommen, dass du auf ihrer Seite bist?
Vor allem dieses "Ich bin unpolitisch." ist mittlerweile eine Dogwhistle dafür, dass diese Person weiß, dass sie geflamed wird, wenn sie ihre wahre Meinung öffentlich äußert. Ich kenne niemanden, der von sich behauptet, unpolitisch zu sein, der nicht in einem irgendeinem Punkt nicht die rechtesten Takes vertritt. Das "Unpolitische" gibt es so auch gar nicht.