Kalte Gauner
Eine gleichermaßen respektables, wenn auch deutlich kürzeres Line-up hat es auf Yo Gottis "Cold Gangsta" geschafft. Die Single, die er letzte Woche seinem neunten Studioalbum "CM10: Free Game" vorausschickte, lockt mit Features von 42 Dugg und EST Gee.
Ich würde diese Steilvorlage, um erneut ein wenig über 42 Dugg zu schwärmen, natürlich gerne nutzen, muss aber ganz ehrlich sagen, dass der Detroiter in diesem Falle ausnahmsweise hinter Yo Gotti und EST Gee den Kürzeren zieht. Vor allem letzterer brettert so dermaßen rücksichtslos und zielsicher durch seinen Verse, dass man gar nicht mitbekommt, dass im Hintergrund gerade zum dritten Mal der Beat wechselt. Im Grunde verwurstet Gotti hier drei einzelne Songs zu einem organischen Posse-Cut.
Dabei sind Gotti, Dugg und Gee nicht unbedingt die Rapper, von denen ich einen so geradlinigen, schnörkellosen Spitter-Track, ohne Hook und ohne Schnickschnack erwartet habe. Die drei können rappen, keine Frage, lassen sich ja aber grundsätzlich doch eher von starken Hooks, stimmlichen Spielereien, oder aufregenden Beats den Rücken stärken. Letzteres ist hier auch gegeben, stiehlt aber dem an den Tag gelegten handwerklichen Talent keineswegs die Show.
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