laut.de-Biographie
42 Dugg
Manchmal sind Alleinstellungsmerkmale so simpel, dass es pfeift. Wortwörtlich: 42 Dugg pfeift am Anfang all seiner Songs oder Verses. Ein ziemlich lahmes Gimmick, wäre es zumindest, würde er nicht sehr schnell eine Reputation für verdammt eingängige und denkwürdige Verses aufbauen. Der Rapper aus Detroit macht das Pfeifen mit dem Start seines Aufstiegs 2019 schnell prominent, denn die Leute reagieren irgendwann wie bei Pawlow, wenn es darum geht, seine markante, hohe Stimme zu erwarten.
Dabei beginnt er seinen Mixtape-Run 2018 als lokaler Artist in Detroit. Er veröffentlicht eine ganze Reihe an Tapes, beginnend mit eher irrelevanten Projekten wie "11241 Wayburn" und "Young And Turnt", die ihm zwar helfen, seine Stimme und sein Handwerk zu finden, aber noch lange nicht die Wucht entfalten, die er bald auf dem Kasten haben soll.
Die kommt erst mit dem Release seines Mixtapes "Young & Turnt 2" - da patentiert er sich nämlich nicht nur neben seines generellen Off-Detroit-Sounds die Phrase „Turnt“ für sich und macht ein paar der spaßigsten Songs seiner Karriere. Nummern wie "Been Turnt" klatschen nämlich einfach ohne Kompromiss. Zeitgleich lernt er Lil Baby und Yo Gotti kennen, die ihm einen vernünftigen Labeldeal anbieten, darüber hinaus lässt Ersterer ihn gleich zwei Mal auf seinem Album-Epos "My Turn" auftauchen.
Beide Features gehen viral, aber besonders "We Paid" macht einen irren Run, geht in die Top Ten und wird der Trapsong des Jahres 2020. Stabile Voraussetzungen also, sich weiter nach oben zu orientieren. Tatsächlich wird Dugg ein gefragter Kollaborateur und nimmt Songs mit Marshmello, Meek Mill, Big Sean und EST Gee auf, wird Kandidat für die XXL Freshman-Class und HipHop-Newcomer des Monats bei Billboard.
All das deutet auf das bald erscheinende Debütalbum hin, das dann aber doch etwas holprig und übereilt veröffentlicht wird. "Free Dem BoyzFree Dem Boyz" macht zwei kleinere Hits, einmal "Maybach" mit Future und das Scorpions-samplende "4 Da Gang" mit Roddy Ricch. Beides hält sich stabil im Streaming, aber dennoch verkauft das Album mit 32.000 Einheiten in der ersten Woche nicht so viel wie die seiner Kollegen. Vielleicht braucht es einfach noch etwas mehr Zeit für Rap aus Detroit, um so richtig Fuß zu fassen, vielleicht braucht Dugg einen etwas glatteren Rollout. Klar ist aber, dass seine Stimme und sein Pfeifen sich trotz alledem in kürzester Zeit im Mainstream festgesetzt haben.
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