Gehe in das Gefängnis!
Einer Zukunft hinter Gittern sieht auch Open Mike Eagle entgegen. Zumindest interpretiert er die Nachricht, Spotify habe die Sample-Datenbank WhoSampled gekauft, für sich und seine Zunft als direktes Ticket in den Knast. WhoSampled solle zwar als eigenständige Plattform fortbestehen, heißt es. Der Streamingriese plane aber, Informationen über verwendete Samples künftig über eine Funktion namens "SongDNA" leicht zugänglich zu machen. Das wiederum dürfte eine Flut von Copyright-Klagen nach sich ziehen, bei der fraglich bleibt, ob Untergrund-Hip Hop sie überleben wird.
Open Mike Eagle zitiert aus der Meldung von Pitchfork zum Thema, und man kann seine Bedenken, vor allem aber seinen Hohn echt nachfühlen: "Jeder Song ist eine Kollaboration, und alle Beteiligten sollten gesehen werden", liest er spöttisch die salbungsvollen Worte von Spotify-Sprecherin Jacqueline Ankner. "Mit den erweiterten Song-Credits und den Funktionen SongDNA und About the Song gestatten wir Fans einen tieferen Einblick in die Menschen und kreativen Prozesse hinter der Musik, die sie lieben, und würdigen die Künstler*innen. Das ist ein weiterer Schritt in Spotifys Bemühungen, die Menschen, Verbindungen und Geschichten zu fördern, die jedem Song Leben einhauchen."
Angesichts der Hungerlöhne, mit denen Spotify die Menschen hinter der Musik, die den Songs Leben einhauchen, abspeist, können sich genau die davon eigentlich nur verarscht fühlen.
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