Doubletime: Fler im Kreuzfeuer

Endlich wieder Beef

Ach, herrje. Endlich wieder überlange Disstracks. PA Sports ist irgendwie sehr gut darin, Dinge mit wenig Substanz zumindest so wirken zu lassen, als ginge es so richtig um etwas. Vielleicht liegt es daran, dass er einfach eine gute Stimme hat, die diesen ernsten Tonfall gut rausbringt. Sonst ist nämlich nicht viel hängengeblieben, von "150 Bars", außer eben, dass PA wirklich sauer und hungrig klingt.

Die stärkste Passage besteht in vier Zeilen Aufzählung aller seiner eigenen Erfolge, gefolgt von einem "bemitleidenswert", weil Fler das alles nicht habe. Denkt man aber eine Sekunde mit, habe ich folgenden Einwand: Worum geht es bei diesem Beef jetzt eigentlich? Ich habs nicht verstanden. Im Grunde dreht sich PA endlos damit im Kreis, dass er der bessere Rapper und Labelchef wäre, aber ich weiß nicht, warum es mich so sehr interessieren sollte, dass PA angeblich reich und Fler nur obere Mittelschicht ist. Dass diese Fuhre Eigenlob dann 150 Bars lang reichen muss, leuchtet mir auch nicht ganz ein, vor allem, wenn sie Zeug wie "Ja, er fickt gerne Männer / für mich ist Fler ein Penner" beinhaltet, das man ohne jeden Verlust hätte kürzen können.

Whatever. Vor allem bin ich genervt - und PA ist der Archetyp dieses Phänomens - von Rappern, die sich nur Mühe zu geben scheinen, wenn es an Disstracks geht. Gerade dieser Kerl kommt alle ein, zwei Jahre verlässlich zu irgenwelchen Promo-Zwecken aus dem Quark, zeigt mal wieder, dass er rappen kann, und macht dann total generische und langweilige Alben. Hol' diese Energie doch mal für die Platten raus, statt nur für Fler oder wer auch immer sonst gerade irgendwas Dummes in Interviews gesagt hat.