Killer
Hätte nicht gedacht, dass ich mal so hart auf einen Luciano-Song abgehen würde, aber diese Nummer hier hat mich ziemlich umgehauen. "Elmas" kombiniert den Sound des Berliner Drill-OGs mit einem orientalischen Sample und gibt ihm eine der atmosphärischsten Soundgrundlagen, mit der er bisher gearbeitet hat. Selbst wenn nur Luciano auf dem Track gewesen wäre, wäre der Kontrast zwischen seiner Stimme und dem Instrumental genug für einen guten Song gewesen.
Großartig macht ihn aber das Feature. Von Lil Zey habe ich noch nie etwas angehört - und hier bin ich auf der Stelle voll und ganz überzeugt von ihr. Die türkische Rapperin übernimmt Refrain und Verse und stiehlt im Vorbeigehen auch im Video ungefähr die komplette Show, und das so sehr, dass man quasi vergisst, dass Luciano überhaupt Teil des Songs ist. Ihre Vocals - gerade im Refrain - klingen abgebrüht, aber auch überirdisch, ätherisch und völlig vereinnahmend. Sie liefert eine der besten Performances, die ich seit langer Zeit auf einem deutschen Mainstream-Rapsong gehört habe.
Bei so viel Qualität möchte man fast verzeihen, dass ein Mitgrund für das Explodieren der Aufmerksamkeit für diese Nummer unter anderem auch die Kontrovere um Luciano ist. Die inzwischen wohlbekannte Doku vom RBB brachte ihn erst kürzlich in Verbindung mit den grauen Wölfen und extremen türkischen Nationalisten. So gut der Song schließlich auch geworden ist, muss man doch bemerken, dass diese Verknüpfung doch einen Schatten auf seinen aktuellen Erfolg wirft.
1 Kommentar
Lutschiano ist einfach Wackness in Reinstform.