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Mach, das es aufhört!

Bei Alligatoah mag die Fallhöhe nicht ganz so hoch sein. Dennoch kann ich mir kaum einen schmerzhaften Sturz vorstellen als das, was der Mann auf seiner neuen Single "Daylight" verzapft. Wir behandelten das Thema ja bereits an anderer Stelle, aber ich muss auch hier noch einmal kurz meinem Hass Ausdruck verleihen.

Es ist ja nicht so, als hätte ein ironisches Metal-Cover eines No Angels-Songs überhaupt die Chance, eine andere Reaktion als Fremdscham auszulösen. Aber, meine Fresse, was der Rapper aus Niedersachsen hier fabriziert, verursacht mir fast schon körperliche Schmerzen. Nicht nur, weil der Song scheiße klingt und jede dahergelaufene Newcomer-Band, die vor fünf Leuten im Juze ums Eck für 'nen Kasten Bier spielt, das besser gemacht hätte. Nicht nur, weil Alligatoah weder singen noch screamen kann. Nicht nur, weil sich mir bei seinem deutschen Akzent die Fußnägel hochrollen. Sondern vor allem, weil das alles ganz stumpfes Kalkül ist und in seiner erzwungenen Quirkiness so unglaublich berechenbar, unlustig und bieder daherkommt, dass DJ Bobo daneben aussieht wie GG Allin.

Wenn ich dann auch noch lese, wie seine Fans den Mann für dieses musikalische Waterboarding wieder als Übermensch feiern, ihn, der den deutschen Musikmarkt rettet, und alte Popsongs 'pervertiert', verspüre ich ein ganz starkes Bedürfnis, hochkant auf einen Löffel zu beißen.

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