Not so tender after all
Wer jetzt jedoch denkt, das sei mehr als genug Beef für eine Woche, irrt. Während sich im Spotlight der Szene gerade das Rap-Äquvalent der Avengers zusammentut, um Drizzys Infinity-Gauntlet zu klauen, öffnen sich unter Beobachtung aus deutlich weniger Augen plötzlich an den unerwartetsten Stellen völlig neue Fronten.
Wusstet ihr zum Beispiel, dass zwischen Quavo und Chris Brown ebenfalls seit geraumer Zeit etwas im Argen liegt? Ich auch nicht. Ebenso wenig wie ich wusste, dass Brown vergangene Woche die Deluxe-Version seines letzten Album veröffentlicht hat. Was letzteres angeht, wäre ich auch froh gewesen, wenn das so geblieben wäre.
Niemanden überrascht, dass eine Frau im Mittelpunkt dieses Beefs steht. Genauer gesagt, Chris Browns Ex Karrueche Tran, die nach der Trennung der beiden nicht nur eine einstweilige Verfügung gegen den Frauenschläger beantragte, sondern auch mit Quavo anbandelte. Für Brown Grund genug, um das Migos-Mitglied ins Visier zu nehmen. Wie gängig bei Brown, geschah das zuerst in Form einer körperlichen Auseinandersetzung im Jahr 2017. Nun, nachdem sein Gemüt offenbar ausreichend abgekühlt ist, fühlte er sich scheinbar bereit, den musikalischen Weg zu beschreiten. Auf dem Track "Freak" rappt er: "Fucking my old bitches ain't gone make us equal / Sipping that 1942 'cause I don't do no Quavo / Freak bitch she like Casamigos not the Migos." Joa, für solche Lines wurde das Wort "Rohrkrepierer" erfunden.
Quavo ließ sich diese Woche dennoch zu einer Antwort hinreißen und veröffentlichte mit "Tender" einen kompletten Disstrack. Lyrisch reißt der zwar keine Bäume aus, aber macht es sich aber dennoch auf der Flugzeugträgerdeck-großen Angriffsfläche, die Browns Historie bietet, ziemlich bequem.
"When I fuck on that lil' bitty bitch, yeah, she do great / When you fuck on that lil' bitty ho, yeah, she lose weight", "you did the bitch wrong and now the bitch gone, she posted with a thug / Call the bitch phone, she won't come home, don't beat her up": Irgendwo unter der dick aufgetragenen Misogynie schimmert durch, welchen Umständen sich die Frau, um die es geht, während der Beziehung mit Brown wohl alltäglich ausgesetzt sah. Ich hätte mir zwar gewünscht, dass Quavo das Ganze etwas geschmackvoller aufarbeitet, aber, hey! Ich bin über jeden Kinnhaken froh, den sich Brown abholt, egal, wie ungelenk er auch ausgeführt sein mag.
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