Breakthrough
Vielleicht wäre ich dem allem gegenüber auch nicht so versöhnlich eingestellt, wäre das Shirin-Album nicht wirklich, wirklich gut geworden. Nicht jeder Song sitzt, die poppigeren Lovesongs hintenraus bringen mir nicht genug, das Shindy-Feature ging mir auch nicht so rein, aber mehr als ein paar Mal klingt die Frau für mich absolut on fire. Zum Beispiel hier:
Musikalisch und textlich wirkt diese neunminütige Nacherzählung ihres Lebens ziemlich makellos. Sie ist eben eine verdammt talentierte Performerin und lebt nun endlich auch einen Respekt für das Rap-Genre aus, den ihr Debütalbum noch hat vermissen lassen.
Ein bisschen überzogen finde ich es trotzdem, das als diese Underdog-Come-Up-Story zu verkaufen. Als Kind jeden Tag stundenlang Musikunterricht zu kriegen, dann von den größten YouTubern ihrer Ära gefördert werden und schließlich mit einem großen Team ins Rap-Business starten, es tut mir Leid, auch wenn die Eltern nicht reich waren, ist das definitiv eine Stroy des Privilegs. Und das ist ja auch okay, das macht ja ihr Durchhaltevermögen, ihre Risikobereitschaft, ihr Talent und ihren Riecher nicht kleiner. Aber so zu tun, als hätte sie sich unter widrigsten Umständen durchgebissen, das kommt mir dann doch ein bisschen dick aufgetragen vor.
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