Lichtjahre entfernt
Ich war, ehrlich, viel enttäuschter von diesem jetzt allzu lang angekündigten Kollaboalbum von Nas und DJ Premier. Viel wurde schon über die eher unterwältigende Produktion von Preemo geredet, die tatsächlich eine ganze Menge Atmosphäre eingebüßt hat und stellenweise regelrecht klingt, als versuche er, zwanzig Jahre zu spät halbgare Pharrell-Beats zu machen.
Aber manchmal bin ich auch irritiert davon, dass Leute sich seit ein paar Jahren nicht mehr trauen, Nas zu kritisieren. Weil, wow, dieses Tape hat ein paar Duds von seiner Seite. Was ist das für ein Track, in dem er sich als den Krypto-Scarface hinstellt und dann die ganzen zwei Parts über schmierige Business-Tipps gibt? Das ist euer GOAT? Oder der bescheuerte Track, in dem er behauptet, der Untergrund klinge gerade nach dieser sehr hängengebliebenen Spielart Boom Bap?
Den Track, in dem er alle Frauen outshoutet, finde ich gleichermaßen irgendwie süß, aber auch ein bisschen arg anbiedernd und paternalistisch. Vor allem, weil er am Ende einfach nur ohne jede Kohärenz irgendwelche Namen aneinanderreiht, als hätten sie im Raum für zehn Minuten gebrainstormt welche weiblichen Rapper ihnen so einfallen. Naja. Für Hardliner bestimmt trotzdem ein Ereignis.
2 Kommentare
Dank diesem Album verstehe ich plötzlich den Hate den ein junger (und noch nicht völlig peinlicher) Kool Savas in alten Interviews gegenüber 0815-Premo Beats hatte.
Dank diesem Album verstehe ich plötzlich den Hate den ein junger (und noch nicht völlig peinlicher) Kool Savas in alten Interviews gegenüber 0815-Premo Beats hatte.