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Die militante Veganerin, Pt. 2

Ich habe die letzte Woche eine Menge von ihrem Content quergeschaut und ich bin mir bei zwei Sachen ziemlich sicher. Erstens ist Die Militante Veganerin ziemlich offensichtlich eine Persönlichkeit, die von einer eigentlich gar nicht so lauten Person kommt. Man merkt ihr zwischendurch schon an, dass sie ihre strange Tierrechts-Slim-Shady-Persona recht viel Energie kostet. Es gibt eine Menge Momente, da wirkt sie vor allem chill und recht sympathisch, bevor sie wieder in die Rolle von Peter Griffins schlimmsten Albtraum mutiert. Auf der anderen Seite ist ziemlich offensichtlich, dass sie überhaupt nicht dumm ist. Das Zeug, das sie macht, macht sie nicht, weil sie hysterisch oder emotional wäre, sondern aus ziemlich treffsicherer Kalkulation heraus.

Das finde ich an ihr eigentlich ganz witzig: Es ist ja in diesem Nicht-Veganer-Veganer-Beef immer ein bisschen albern, wie schnell Leute extrem aufgezwirbelt werden. Ich rede hier allerdings vor allem von meinen fellow Fleischessern, die sich immens schnell schuldbewusste Abwehrhaltungen aufsetzen, sobald irgendjemand um sie herum sie daran erinnert, dass Tiere recht süß sind und man sie nicht zwingend essen müsste.

Gerade der Rap-Battle wirkt da auf mich sehr überzeugend. Der Dude will sie vorführen, zeigen, wie irrational und hysterisch er sie findet, aber am Ende steht er so verzweifelt da, dass er sie mit verdammter Wurst bewirft. Er wollte provozieren, aber den Provokations-Wettkampf hat er offensichtlich haushoch verloren. Die Militante Veganerin wiederum steht da und lächelt sein Mit-Händen-und-Füßen-um-sich-Treten weg, wäre das ganze ein Wojack-Meme, dann wäre sie das Chad-Gesicht. Aber der Homeboy ist nicht allein: Schaut euch diese Reihen von Leuten an, die auf den Bait hereinfallen:

Im Grunde wäre der einfachste Weg, diese Auseinandersetzung mit "Ja, okay" zu beenden. Das ganze Konzept Die Militante Veganerin ist ein einziges leuchtend rotes Tuch, das Idioten hingehalten wird, die denken, sie könnten argumentieren. Können sie aber nicht. Deswegen springen sie übers Stöckchen und blamieren sich in einer Arena, in der sie nicht gewinnen können. Täten sie es nicht, wäre die Frau nur eine handwerklich nicht groß beeindruckende Musikerin, die wahrscheinlich niemanden interessieren würde.

Aber das Gemeine an den Veganern ist ja, so sagt man, dass sie eigentlich Recht haben. Das sage ich als Fleischesser. Wie die Leute sie dann exposen oder wegargumentieren wollen, als sei "Wer Fleisch isst, unterstützt Tierleid" ein so absurdes Argument! Es ist eine Tatsache. Aber sie wollen ums Verrecken, dass irgendjemand kommt, und sie mit Facts und Logic besiegt. Das wird wahrscheinlich nicht passieren.

Bis ihre Welle nachlässt, find ich also weiterhin ganz lustig, wie die Militante Veganerin vorhersehbare Idioten mit maximaler Leichtigkeit bis zur Weißglut provoziert. Musikalisch muss man sich natürlich trotzdem nichts vormachen: Das ist jemand, der Musik zu 100 Prozent als Vehikel für Diskurs nutzt. Fazit, also: Sie ist ein Troll, aber ein höchst effektiver. Ihre Nervigkeit ist ihr Kapital. Es verliert jeder, der sich davon provozieren lässt.

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7 Kommentare mit 2 Antworten

  • Vor einem Jahr

    Wenn jemand einfach Infovideos zu ihr macht, fällt man auf den Bait rein? Aha... :lol:

  • Vor einem Jahr

    Ob Fake oder Real. Für mich zähle ich sie dann trotzdem in einer Kategorie mit Leuten wie zb. Lil Lano, Moneyboy, Tanzverbot. Lil Lano wurde hier ja ausschließlich negativ erwähnt wegen Äußerungen über seine Mutter und generell sein Auftreten. Natürlich teilweise auch zurecht. Dass aber Die Militante Veganerin mit einer deutlich radikaleren Variante probiert Aufmerksamkeit zu generieren und dann hier nur in Schutz genommen wird ist lächerlich. Klar ist es für ne gute Sache aber viele Äußerungen und die Herangehensweise sind einfach nur widerlich und null vertretbar. Völlig egal ob kalkuliert oder nicht. Wenn's wirklich alles nur ne Rolle ist, wäre sogar noch kranker. So könnte man sagen, gut die ist halt bisschen durch.

  • Vor einem Jahr

    Bin Vegetarier, fühle mich aufgrund dem Auftreten dieser Dame aber wie selten in der Versuchung, nen toten Igel von der Straße zu schlürfen.