Die Kamikaze-Brüder haben, was du brauchst?
Mirco hat letzte Woche schon angedeutet, dass sich da eine ganze Menge Comebacks am Horizont bewegen und Rapper zurückkommen, über die man gut und gerne eine Weile nicht nachgedacht hat. Die Kamikazes kamen mir ehrlicherweise nicht mehr in den Sinn, seit ich sie mal als Prezident-Vorgruppe gesehen habe oder wenn sie auf einem von dessen Alben vertreten waren. Warum eigentlich nicht? Vielleicht, weil ich weniger Appetit auf lyrischen BoomBap habe also sonst?
Die neue Single lässt sich trotzdem sehen. Die kriegt Pluspunkte für die Idee und Minuspunkte für die Umsetzung. Irgendwo in ihrem selbstproduzierten "Pilotentest" wollten sie auch einmal all-in gehen, mit Beatswitches und schrägen Übergängen. Ich respektiere es, dass sie einen so fragmentierten und ungewöhnlich klingenden Song veröffentlichen, vor allem, wenn dabei ihr lyrisches Level so erfrischend konstant bleibt. "Jeder Morgen ist der gleiche alte Witz auf deine Kosten" oder "Träume, kleingemacht in der Gebetsmühle", das sind schon starke Zinger.
Trotzdem klingt das alles ein bisschen arg lätschig, das Recording wirkt unrund, die Song-Passagen gehen eher holprig ineinander über, die einzelnen Beat-Momente klingen fantastisch, aber auch nach mehrmaligem Hören kommt kein richtig uniformer Eindruck dabei heraus. Trotzdem cool, dass sie wieder da sind, vielleicht kommt dieses Sound-Ding im Plattenkontext auch besser rüber.
2 Kommentare
Schickes Video.
Die Kamikazes machen seit einigen Jahren genau sowas. Eben keine Beats die aus einem Loop bestehen mit minimalen Änderungen im dritten Chorus oder outro. Sie produzieren eben als einige der wenigen meiner Meinung nach Musik. Was im HipHop doch selten ist, der bis heute Recht monotone musikalische Untermalung bietet. Genau das mag ich. Siehe den instrumental track bei Vandalismus oder das überragende "wach sein" von prezident. Ist zwar verständlich, dass Yani sowas nicht greifen kann. Für mich aber Trademark und HipHop Beats in anspruchsvoll.